Pressemitteilung upm

Organtransplantierte gegen Transplantationsteam

Teilnahme am Staffellauf beim Münster-Marathon zeigt Auswirkungen der Therapie auf Lebensqualität

Münster (upm), 01. September 2006

Marathon
Gemeinsames Engagement für das Thema Organspende: (v.l.) Wolfgang Ludwig, Dieter Kemmerling und Prof. Dr. Hartmut Schmidt.

Kaum ist sie von den Europameisterschaften im ungarischen Pécs zurückgekehrt, wo sie fünf Goldmedaillen im Schwimmen abgeräumt hat, steht für Simone Bauer bereits die nächste sportliche Herausforderung ins Haus. Die 18-Jährige aus dem schwäbischen Freudenstadt ist eine von neun Organtransplantierten, die am 10. September im Staffellauf beim Münster-Marathon gegen ein Team von 17 Ärzten, Pflegenden und Wissenschaftlern des Transplantationszentrums des Universitätsklinikums Münster (UKM) an den Start gehen. Die junge Frau, die vor fünf Jahren eine Spenderniere erhalten hat, ist zugleich ein überzeugendes Beispiel dafür, dass eine Transplantation Patienten mit chronischem Organversagen nicht nur neue Lebensjahre, sondern gleichermaßen auch neue Lebensqualität und Lebensfreude schenkt.  

"Der Lauf ist in erster Linie ein Fun-Lauf", betont der Transplantationskoordinator des Uni-Klinikums, Prof. Hartmut Schmidt, der übrigens als Einziger des UKM-Teams die gesamte Marathon-Strecke laufen wird. Weniger sportlicher Ehrgeiz ist nach seinen Worten angesagt, als vielmehr Spaß an der Sache und nicht zuletzt Freude über die Möglichkeit, auf diese Weise Positiv-PR für das Thema Organspende und Organtransplantation zu machen. Und wie geht das besser, als ganz plastisch vor Augen zu führen, welche neuen Chancen diese lebensrettende Therapie Patienten eröffnet, die zuvor den Tod vor Augen hatten oder von der Dialyse abhängig und dadurch in ihrer Lebensqualität in hohem Maße beeinträchtigt waren. Unterstützt wird der Staffelmarathon durch die von den münsterschen Musikern Dieter Kemmerling (selbst lebertransplantiert), Steffi Stephan und Detlev Jöcker ins Leben gerufene Initiative "No panic for organic", die sich nach dem Motto "Sag ja zur Organspende" öffentlich für dieses Thema stark macht.  

Die Zuschauer am Rand der Strecke werden die Teams des Klinikums und der Transplantierten an speziellen Aufdrucken auf ihren T-Shirts erkennen. So laufen die Mitarbeiter des UKM unter dem Label "No Panic for organic", während die Gruppe der Organtransplantierten, deren ältester Teilnehmer übrigens bereits 65 Jahre ist, für "TransDia" an den Start geht. Dieser noch junge Verein unter dem Vorsitz von Wolfgang Ludwig, Elektroingenieur am Physikalischen Institut der Universität Münster und vor 15 Jahren selbst nierentransplantiert, hat sich zur Aufgabe gemacht, die positiven Auswirkungen körperlicher Aktivität für Organtransplantierte und Dialysepatienten herauszustellen. Darüber hinaus geht es den Mitgliedern darum, die Öffentlichkeit für das Thema Organspende zu sensibilisieren und immer wieder auf die besondere Bedeutung der Transplantation als äußerst hilfreiche Therapie hinzuweisen. Der Staffellauf der Transplantierten am 10. September ist auch "ein Dank an die Familien der Organspender", wie Ludwig betont.  

 

 

 

 

No panic for organic