Pressemitteilung upm

Zentralbänkern in die Karten schauen

Forschungsprojekt zu verdeckten Maßnahmen

Münster (upm), 01. September 2006

Zentralbanken sind die Hüter der Geldwertstabilität. Durch ihre geld- und währungspolitischen Maßnahmen bewegen sie den Wechselkurs und die Inflationsrate. Das geschieht oft ohne öffentliche Bekanntmachung. Für Devisenhändler wäre die Kenntnis über solche verdeckten Maßnahmen profitabel, weil sie Hinweise auf zukünftige Politikentscheidungen ermöglichen. Können statistische Methoden verdeckte Zentralbankmaßnahmen aufdecken? Mit dieser Frage beschäftigen sich im Rahmen eines Forschungsprojektes die münsterschen Ökonomen Prof. Dr. Mark Trede und Prof. Dr. Bernd Wilfling, die an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Münster tätig sind und dem kürzlich gegründeten interdisziplinären Center for Nonlinear Science (CeNoS) angehören. Hierzu entwickeln sie eine neue Schätztechnik, welche die Dynamik verdeckter Devisenmarkteingriffe sichtbar machen kann.  

"Wir haben die Technik am Euro-Beitritt Griechenlands überprüft und waren selbst überrascht, wie gut sich verdeckte Eingriffe der griechischen Zentralbank mit unserer Schätztechnik erfassen lassen", so Professor Wilfling. Nun hoffen die beiden Wissenschaftler, dass ihr Verfahren auf den Finanzmärkten der zukünftigen osteuropäischen Euro-Beitrittsländer zum Einsatz kommt. Zurzeit arbeiten sie an einer Verfeinerung der Methode.  

Lehrstuhl für empirische Wirtschaftsforschung