Pressemitteilung upm

Hoffnungsträger Stammzellen

Öffentlicher Vortrag im Rahmen der Tagung der Deutschen Zoologischen Gesellschaft

Münster (upm), 15. September 2006

Bis vor einigen Jahren in der Öffentlichkeit nahezu unbekannt, ist der Begriff "Stammzellen" zu einer Zauberformel geworden, der große Erwartungen für innovative Behandlungsverfahren, aber auch erhebliche Skepsis entgegen gebracht werden. Zum Thema "Hoffnungsträger Stammzellen - Ist der Mensch regenerierbar?" referiert am Dienstag, 19. September, um 17.15 Uhr im Hörsaal H1 am Hindenburgplatz der münstersche Stammzellenforscher Prof. Dr. Hans Schöler vom Max-Planck-Institut für Molekulare Biomedizin in Münster. Der öffentliche Vortrag ist zugleich Abschluss der 99. Jahrestagung der Deutschen Zoologischen Gesellschaft (DZG), die vom 16. bis 20. September 2006 in Münster stattfindet.  

Der frühe Embryo von Säugetieren enthält Zellen, die alle Zelltypen des Körpers bilden können. Diese zellulären Alleskönner treten aber nur während einer sehr kurzen Periode im Leben eines Organismus auf, nämlich zu Beginn der Embryonalentwicklung. Im Gegensatz zu der kurzeitigen Präsenz im Embryo können aber die "Alleskönner" unter geeigneten Bedingungen kultiviert werden und sich als embryonale Stammzellen nahezu unbegrenzt vermehren. Adulte Stammzellen hingegen sind "Spezialisten", die in ausgewachsenen Geweben oder Organen vorkommen.  

Das Ziel der so genannten regenerativen Medizin ist es, mit Hilfe der Stammzellforschung zelltherapeutische Konzepte für degenerative Erkrankungen wie Herzkreislauf-Erkrankungen, Parkinson oder Diabetes zu entwickeln. Schöler setzt dabei auf adulte Stammzellen: "Eine spannende wissenschaftliche und medizinische Frage ist derzeit, ob es in Zukunft möglich sein könnte, adulte Stammzellen oder ausgereifte Körperzellen in zelluläre Alleskönner zu verwandeln."  

Gegner dieser Methode weisen darauf hin, dass effiziente Therapien gegenwärtig noch nicht entwickelt wurden und somit immer noch Wunschträume sind. "Für das Verständnis von Krankheitsmechanismen und die Entwicklung neuer Zelltherapien ist solide Grundlagenforschung jedoch unentbehrlich", berichtet Prof. Schöler. Er möchte in seinem Vortrag zeigen, wie mittels der embryonalen Stammzellenforschung gerade seltene genetische Krankheiten entschlüsselt werden können.  

Der Eintritt zu dem Vortrag ist frei, Interessierte sind herzlich willkommen.  

Programm der DZG-Tagung