Münster (upm), 22. September 2006
Der Zwang zum Sparen führte in der medizinischen Versorgung in den vergangenen Jahren zu einschneidenden strukturellen Veränderungen. Gleichzeitig ist jedoch auch das Bestreben nach Verbesserungen der Patientenversorgung zu beobachten. Von dem neuen pauschalierten Abrechnungssystem ist die stationäre Behandlung in Einrichtungen für Psychiatrie und Psychotherapie bislang zwar ausgenommen, doch auch hier gibt es Überlegungen, einen Teil der stationären Versorgung in ambulante und teilstationäre Behandlungsformen zu verlagern.
Zum Thema "Innovative Versorgungsformen in Psychiatrie und Psychotherapie" veranstaltet die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Münster (UKM) gemeinsam mit der Ärztekammer Westfalen-Lippe am Samstag, 23. September 2006, ein Symposium. "Neue Versorgungsformen sollen dabei intensiv diskutiert werden, um festzustellen, welche Veränderungen für eine Verbesserung der Behandlung von Patienten mit psychischen Erkrankungen sinnvoll und notwendig sind", erläutert Privatdozent Dr. Matthias Rothermundt, Leitender Oberarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, die Zielsetzung. Gemeinsam mit Klinikdirektor Prof. Dr. Volker Arolt wird er die Veranstaltung moderieren.
Prof. Dr. Arno Deisler, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie des Klinikums Itzehoe, berichtet über die Erfahrungen mit dem regionalen Psychiatriebudget des Kreises Steinburg, wobei therapeutische wie finanzielle Veränderungen diskutiert werden. Ein Modell für eine integrierte Versorgung von Patienten mit schweren Persönlichkeitsstörungen stellen zwei Experten aus Duisburg vor: Dr. Albert Ernst ist niedergelassener Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, sein Co-Referent Christian Pilotek arbeitet in eigener Praxis als Psychologe und Psychotherapeut. Dr. Christian Mostert schließlich, Oberarzt in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des UKM, stellt ein Konzept für die ambulante und teilstationäre Rehabilitation von Patienten mit affektiven Störungen vor.