Pressemitteilung upm

Osteoporose und Organtransplantation

400 Teilnehmer zu Arzt-Patienten-Seminar erwartet

Münster (upm), 02. Oktober 2006

"Osteoporose vor und nach der Transplantation - ein vermeidbares Schicksal?" lautet das Thema eines Arzt-Patienten-Seminars am Samstag, 14. Oktober 2006, von 10 bis 13 Uhr im Schloss zu Münster, das die Klinik für Allgemeine Chirurgie und die Medizinischen Kliniken B und D des Universitätsklinikums Münster (UKM) gemeinsam veranstalten.  

Nach neuesten Daten ist jeder vierte Deutsche über 50 von Osteoporose betroffen. Nicht nur wegen der Vorerkrankungen, welche die Organtransplantation notwendig machten, ist die Osteoporose für Organtransplantierte ein besonderer Risikofaktor. Die körpereigene Abwehrsystem muss bei transplantierten Patienten lebenslang durch Medikamente unterdrückt werden, um eine Abstoßungsreaktion zu verhindern. Vielfach kommt dabei Cortison zum Einsatz, welches das Auftreten von Osteoporose begünstigt. Zu dem Seminar, das in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Organtransplantierten (BDO) und der Deutschen Sportvereinigung für Organtransplantierte (DSVO) durchgeführt wird, werden am Samstag rund 400 Menschen erwartet, denen bereits eine Niere, Leber oder Bauchspeicheldrüse verpflanzt wurde oder die auf eine Transplantation warten.  

Menschen die an einer Osteoporose leiden, brechen sich die Knochen aus geringstem Anlass. Zu Beginn merken die Patienten selbst nicht, dass ihre Knochen immer brüchiger werden. Ein erfahrener Arzt kann dieses Risiko frühzeitig erkennen und gemeinsam mit dem Patienten notwenige Gegenmaßnahmen einleiten. "Nicht einmal bei einem Viertel aller Betroffenen wird die Erkrankung rechtzeitig erkannt, geschweige denn wirksam behandelt", beklagt Privatdozent Dr. Jens Brockmann, Oberarzt der Klinik für Allgemeine Chirurgie des UKM und einer der maßgeblichen Organisatoren des Seminars, das in diesem Jahr bereits zum 10. Mal stattfindet.  

Neben dem Schwerpunkt Osteoporose geht es in Workshops beispielsweise um die Möglichkeit einer Lebendspende bei erforderlicher Nierentransplantation und um die Verkürzung von Wartezeiten durch das "European Senior Programme", bei dem ältere Empfänger ein Organ von einem über 65-jährigen Spender erhalten. Die Themen Diabetes bei einer Bauchspeicheldrüsen-Nierentransplantation, Ernährung, Bluthochdruck und Lebererkrankungen bei Organstransplantierten stehen ebenso auf dem Programm wie Informationen über die aktuellen Wartelisten für Leber-, Nieren- und Bauchspeicheldrüsen-Verpflanzungen. Allein in Münster warten derzeit beispielsweise 510 Menschen auf eine neue Niere. Nachdrücklich verweisen die Transplantationsmediziner darauf, dass jede Spende zählt. Anmeldungen für das Arzt-Patientenseminar nimmt die Klinik für Allgemeine Chirurgie unter der Tel. (0251) 83-56127 (Frau Eissing) entgegen.  

Klinik für Allgemeine Chirurgie