Pressemitteilung upm

Überlebensstrategien von Krankheitserregern

Neues Graduiertenkolleg von Medizin, Chemie und Biologie nimmt Arbeit auf

Münster (upm), 04. Oktober 2006

Den molekularen Mechanismen bei der Entstehung von Infektionskrankheiten näher auf die Spur kommen will das Graduiertenkolleg "Molekulare Interaktionen von Pathogenen mit biotischen und abiotischen Oberflächen", das Anfang Oktober an der Universität Münster seine Arbeit aufgenommen hat. Neben der Medizinischen Fakultät sind auch die Fachbereiche Chemie und Biologie an diesem international ausgerichteten Studienprogramm beteiligt, dessen Sprecher Prof. Dr. M. Alexander Schmidt vom Institut für Infektiologie im Zentrum für Molekularbiologie der Entzündung (ZMBE) ist. Die DFG fördert das Projekt für die Dauer von viereinhalb Jahren mit insgesamt rund 2,3 Millionen Euro. In das Programm aufgenommen werden 21 Doktoranden, davon 13 aus den Naturwissenschaften und acht aus der Medizin.  

Der Fokus der beteiligten Wissenschaftler und Kollegiaten liegt dabei insbesondere auf der Auseinandersetzung von Bakterien, Viren und Pilzen mit den zellulären Barrieren des Wirts und den an der Aufrechterhaltung dieser Barrieren beteiligten Immunzellen. Die Überwindung der Grenzen und der damit verbundenen Abwehreaktionen der Wirtszellen gehört zu den grundlegenden Überlebensstrategien der Erreger und spielt damit eine zentrale Rolle bei der Entwicklung einer Infektion.  

Trotz grundlegender gemeinsamer Prozesse bei den Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen Erregern und Wirt ist die Forschung bei der Aufklärung der beteiligten Mechanismen in Bakteriologie, Virologie und Parasitologie bislang eher getrennte Wege gegangen. Das Graduiertenkolleg überschreitet daher die Grenzen der jeweiligen Disziplinen und untersucht die Thematik fachübergreifend an mehreren Modellsystemen. Ziel ist es, die Komplexität der molekularen Vorgänge sowohl auf der Seite der Mikroorganismen als auch auf der des jeweiligen Wirts besser zu verstehen und die beteiligten Doktoranden in diesem integrativen System-übergreifenden Ansatz auszubilden.  

Deutsche Forschungsgemeinschaft