Pressemitteilung upm

Hilfe bei kleinen und großen Schmerzen

750 Juniorstudierende besuchten Kinder-Uni Münster

Münster (upm), 13. Oktober 2006

Früher wurden Operationen bei vollem Bewusstsein durchgeführt, so dass die Patienten grausame Schmerzen durchleiden mussten. Auch Alkohol oder siedendes Öl halfen da nicht viel. Die rund 750 Schülerinnen und Schüler, die am Freitag, 13. Oktober 2006, die Kinder-Uni Münster besuchten, erschauderten bei dem Gedanken daran. Aber die Pharmazeutin Prof. Dr. Susanne Klumpp konnte in der Vorlesung "Schmerzen - müssen die eigentlich sein?" den Juniorstudierenden anschaulich zeigen, dass die Möglichkeiten, Schmerzen zu bekämpfen, heute sehr viel besser als früher sind.  

Zusammen mit ihrem Team vom Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie der Universität Münster erklärte sie zunächst, wie Schmerzen entstehen. Wichtig dabei: Erst reagiert das Rückenmark, wenn Schmerz durch Krankheit oder Unfall ausgelöst wird, und versucht in einem unbewussten Reflex, die Schmerzquelle zu vermieden - zum Beispiel durch Zurückziehen der Hand von einer heißen Herdplatte. Erst dann wird der Schmerz an das Gehirn weiter geleitet, wie Klumpp anhand der Schaufensterpuppe "Nanny" demonstrierte.  

So gibt es drei Wege, Schmerzen zu unterdrücken: durch Betäubung die Entstehung von Schmerzen verhindern, die Reizweiterleitung unterdrücken oder die Wahrnehmung im Gehirn unterbinden. Nicht immer muss dabei Chemie zum Einsatz kommen. Körpereigene Betäubungsmittel, die Endorphine, können in Extremsituationen auch dafür sorgen, dass man keine Schmerzen empfindet.  

"Doch es ist wichtig, dass wir Schmerzen empfinden", betonte Klumpp. Denn Schmerzen haben eine Signalfunktion und signalisieren, dass etwas im Körper nicht stimmt. "Wenn ihr Schmerzen habt, müsst ihr dem Arzt ganz genau sagen, wo und wie schlimm es weh tut. Daraus kann er dann erkennen, welche Krankheit ihr habt", forderte sie die Kinder auf. Die folgten aufmerksam und mucksmäuschenstill der Vorlesung. Trotz der Herbstferien war der Hörsaal so gut gefüllt wie immer.  

Am 17. November geht es weiter mit dem siebten Semester der Kinder-Uni Münster. Dann spricht der Psychologe und Schlafforscher Dr. Tilmann Müller über das Thema "Von Schnarchern, Schlafwandlern und Alpträumen. Was passiert, wenn wir schlafen?". Eingeladen sind wie immer alle acht- bis zwölfjährigen Schülerinnen und Schüler aus Münster und dem Umland. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt zu den Vorlesungen frei.  

Kinder-Uni Münster