Pressemitteilung upm

Kompetenznetz Vorhofflimmern wird weiter gefördert

BMBF stellt Mittel in Höhe von 5,7 Millionen Euro zur Verfügung

Münster (upm), 11. Oktober 2006

Nach einer erfolgreichen ersten Förderperiode wird das 2003 gegründete bundesweite Kompetenznetz Vorhofflimmern durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF weiter finanziert. Für die zweite Förderphase (bis Ende Mai 2008) wurden jetzt Mittel in Höhe von 5,7 Millionen Euro bewilligt. Die Zentrale des Kompetenznetzes Vorhofflimmern ist am Universitätsklinikum Münster angesiedelt. Netzwerksprecher ist Prof. Dr. Günter Breithardt, Direktor der dortigen Medizinischen Klinik und Poliklinik C - Kardiologie und Angiologie.  

Vorhofflimmern ist die häufigste behandlungsbedürftige Herzrhythmusstörung, insbesondere bei älteren Menschen. Allein in Deutschland gibt es rund eine Million Vorhofflimmer-Patienten, Tendenz steigend. Im Kompetenznetz Vorhofflimmern arbeiten Wissenschaftler, Ärzte und Betroffene bundesweit zusammen mit dem Ziel, die Behandlung der Patienten zu verbessern. Dazu werden die unterschiedlichen Aspekte des Vorhofflimmerns in rund 20 wissenschaftlichen Projekten und Studien erforscht.  

Zentrales Projekt des Kompetenznetzes Vorhofflimmern ist ein bundesweites Register, in das mittlerweile die Datensätze von mehr als 10.000 Vorhofflimmer-Patienten eingeschlossen sind. Dieses Register erfasst den aktuellen Versorgungsstand in Deutschland und dient als Datengrundlage für flächendeckende epidemiologische Studien. Von der Auswertung der bisherigen Daten werden in Kürze erste Zwischenergebnisse erwartet. Abschließende Aussagen können jedoch erst nach der Nachbeobachtungszeit im Lauf der zweiten Förderphase getroffen werden.  

Darüber hinaus führt das Kompetenznetz mehrere multizentrische klinische Studien durch, in denen verbesserte Behandlungsformen bewertet werden - von neuen medikamentösen Therapien über die Schrittmacherbehandlung bis hin zu optimierten Verfahren der Katheterablation und der chirurgischen Behandlung. Die Studien wurden in der ersten Förderperiode vorbereitet und gestartet und sollen nun in den kommenden zwei Jahren weitergeführt werden.  

In experimentellen Forschungsprojekten werden die genetischen und molekularbiologischen Ursachen sowie die elektrophysiologischen Ausprägungen des Vorhofflimmerns analysiert. Ziel ist dabei, die Mechanismen der Rhythmusstörung besser zu verstehen und dieses Wissen in optimierte Therapiekonzepte umzusetzen. Erste Ergebnisse dieser Grundlagenforschung sind bereits in die klinischen Studien eingeflossen.  

 

 

 

 

 

Kompetenznetz Vorhofflimmern