Pressemitteilung upm

Hochdotierter Forschungspreis für chinesischen Gastwissenschaftler

Dr. Taolei Sun erhält Kovalevskaja-Preis der Humboldt-Stiftung

Münster (upm), 06. November 2006

Sun
Dr. Taolei Sun Foto: Privat

Wenn Bundesforschungsministerin Dr. Annette Schavan am 7. November in Berlin die diesjährigen Kovalevskaja-Preise der Humboldt-Stiftung an herausragende Nachwuchsforscher verleiht, gehört zu den zwölf Preisträgerinnen und Preisträgern aus neun verschiedenen Ländern auch ein Gastwissenschaftler der Universität Münster. Dr. Taolei Sun (32) aus China hält sich seit dem Sommersemester 2005 als Humboldt-Stipendiat am Physikalischen Institut der WWU Münster bei Prof. Dr. Harald Fuchs auf.  

Für seine Forschungsarbeiten über neue körperverträgliche Materialien für die Medizin erhält Dr. Sun mit dem "Sofja Kovalevskaja-Preis" eine der höchst dotierten deutschen Wissenschaftsauszeichnungen. Das Preisgeld von jeweils bis zu 1,2 Millionen Euro stammt aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und soll internationalen Preisträgern ermöglichen, vier Jahre lang ohne administrative Zwänge an einem deutschen Institut ihrer Wahl zu arbeiten und eigene Forschergruppen mit jungen Kolleginnen und Kollegen aufzubauen. Benannt ist der Preis, der in diesem Jahr zum dritten Mal vergeben wird, nach der russischen Mathematikerin Sofja Kovalevskaja (1850 - 1891).  

Preisträger Sun hat in China an der Wuhan University Physikalische Chemie studiert. An der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking und am Nationalen Zentrum für Nanowissenschaften und Technologie, ebenfalls in Peking, war er anschließend als Forschungsassistent und Associate Professor tätig, bevor er im April 2005 als Humboldt-Stipendiat an das Physikalische Institut der WWU Münster kam. Hier leitet er seit dem Beginn des Wintersemesters 2006/2007 eine Arbeitsgruppe.  

Viele technische und alltägliche Anwendungen hängen von der Oberfläche ab, man denke an die Oberflächen von künstlichen Gelenken und anderen Implantaten oder an künstliche Zugänge zum Blutkreislauf des Menschen in der Intensivmedizin oder bei der Krebsbehandlung. Si e alle müssen sich mit den Oberflächen menschlichen Gewebes oder menschlicher Zellen gut vertragen. Dr. Taolei Sun erforscht in Münster biokompatible künstliche Blutgefässe und verbindet hierfür moderne Nanotechnik mit chemischer Oberflächenmodifikation. Sein Ziel sind hydrophobe polymere Oberflächen, aus denen eine neue Generation körperverträglicher Materialien entstehen kann.  

Die zwölf diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger des Kovalevskaja-Preises sind zwischen 29 und 35 Jahre alt und stammen aus China, Dänemark, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Österreich, Schweden, Slowenien und den USA. Neben der WWU Münster sind als Gastgeber auch Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Aachen, Bad Nauheim, Berlin, Frankfurt/Main, Garching, Hamburg und Konstanz vertreten.  

 

 

 

 

 

 

 

 

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