Pressemitteilung upm

Infotag zum Thema Brustkrebs

UKM und Franziskus laden in die Arkaden ein

Münster (upm), 10. November 2006

Die Diagnose ist zunächst für fast jede Frau niederschmetternd: Brustkrebs. Im Schnitt jede 9. Frau ist davon betroffen. Doch die Heilungschancen steigen. Und immer öfter können die Therapien auf die Bedürfnisse jeder einzelnen Frau zugeschnitten werden. "Heute muss längst nicht jede Frau mit einer Chemotherapie behandelt werden", erklärt Privatdozentin Dr. Pia Wülfing, Ärztin an der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Münster (UKM). Welche verschiedenen Therapiemöglichkeiten es gibt, wann Patientinnen auch alternative Wege einschlagen können, welche positiven Auswirkungen Sport auf das Rückfallrisiko hat - nahezu alle lebensnahen Probleme werden an dem 5. Informationstag des Brustzentrums Münster besprochen. Der ist in diesem Jahr zweigeteilt: Am 18. November ab 10 Uhr lädt das UKM in den Vortragssaal der Münster Arkaden (1. Etage) ein. Ein weiterer Termin findet am 25. November ab 10 Uhr im Marienhaussaal am Franziskus-Hospital statt.  

"In der Themenauswahl für den Infotag in den Arkaden haben wir uns daran orientiert, was Patientinnen uns häufig vor, während oder nach einer Therapie fragen", erzählt Wülfing. Immer wiederkehrende Fragen in der Beratung sind zum Beispiel die nach alternativen oder ergänzenden Behandlungsmethoden. Diesem Thema sind deshalb mehrere Vorträge gewidmet.  

Eine Besonderheit, die das UKM beim Kampf gegen den Krebs auszeichnet, ist die Zusammenarbeit mehrerer Fachdisziplinen. Die Ärztinnen und Ärzte der Frauenklinik arbeiten eng und regelmäßig mit den Kolleginnen und Kollegen der Pathologie sowie der Radiologie zusammen. Neben dem Direktor der Frauenklinik des UKM, Professor Ludwig Kiesel, wird deshalb auch der Klinikdirektor der Radiologie, Professor Walter Leonard Heindel über die Früherkennung bzw. das Screening reden. Weiterhin wird eine interdisziplinäre Besprechung, so wie sie mehrmals wöchentlich in der klinischen Routine stattfindet, simuliert.  

In einem weiteren Themenkomplex geht es um verschiedene zielgerichtete Therapien("targetet therapy"). Unter dieser medikamentösen Therapie versteht man, dass der Tumor einer Patientin genau charakterisiert und auf spezifische Moleküle, die beispielsweise für das Wachstum des Tumors verantwortlich sind untersucht. Diese werden dann mittels zielgerichteter Medikamente in Form von Tabletten, Spritzen oder Infusionen gezielt ausgeschaltet. Der Vorteil: Es werden nicht wie sonst bei einer Chemotherapie üblich, alle schnell wachsenden Zellen zerstört - also auch die, die für die Blutbildung, den Haarwuchs oder die Schleimhäute wichtig sind - sondern nur die Krebszellen selbst. "Teilweise sind die Medikamente, die für so eine zielgerichtete Therapie benötigt werden, jedoch noch nicht zugelassen", erläutert Wülfing. Patientinnen, die sich an das UKM wenden, können dennoch im Rahmen einer Studie von diesen Therapiemethoden profitieren. "Das ist sicherlich eine Stärke des UKM und darüber wollen wir unter anderem auch informieren", so Wülfing.  

Ernährung nach Brustkrebs, sozialrechtliche und psychologische Aspekte, die Nachsorge sowie die verschiedenen Operationsmöglichkeiten sind weitere Themen des Infotages in den Arkaden. Nach den Vortrags-Komplexen ist stets reichlich Zeit für eine offene Diskussion. Außerdem stehen die Referentinnen und Referenten Betroffenen und Interessenten für Einzelgespräche zur Verfügung. Der Eintritt ist frei.