Pressemitteilung upm

Wandel der Sprachen in Westfalen

Karl-Zuhorn-Preis für Sprachwissenschaftler Markus Denkler

Münster (upm), 22. November 2006

Denkler
Markus Denkler erhält den Karl-Zuhorn-Preis des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe. Foto: LWL

Markus Denkler, Sprachwissenschaftler am Germanistischen Institut der Universität Münster, erhält am 24.November 2006 im münsterschen Erbdrostenhof den mit 5.000 Euro dotierten Karl-Zuhorn-Preis für westfälische Landesforschung. Mit dem regelmäßig alle drei Jahre verliehenen Preis werden Denklers Arbeiten über den Wandel der Sprache in Westfalen ausgezeichnet.  

Die Forschungen haben eine hohe landeskundliche Bedeutung, weil sie ein neues Licht auf den Sprachwechsel im Westfalen der frühen Neuzeit werfen. "Denkler ist ein Nachwuchswissenschaftler, der sich auf dem Gebiet der westfälischen Landesforschung durch besondere Leistungen qualifiziert hat", heißt es in der Begründung des Rats für westfälische Landeskunde.  

Denkler, geboren 1973 in Burgsteinfurt (Kreis Steinfurt), hat in Münster Deutsche Philologie, Englische Philologie und Mittlere Geschichte studiert. Bereits seit vielen Jahren ist er Mitglied des Vorstands der Augustin Wibbelt-Gesellschaft. Um den Sprachwechsel vom Niederdeutschen zum Hochdeutschen im nördlichen Westfalen zu erforschen, hat er so genannte Sterbfallinventare aus der Zeit zwischen 1500 und 1800 untersucht. Diese Nachlassverzeichnisse haben gegenüber den sonst meist untersuchten Texten aus Kanzleien den Vorteil, dass ihre Sprache deutlich näher an der damals gesprochenen Sprache liegt.  

Bei seinen Forschungen hat Denkler herausgefunden, dass die hochdeutsche Schriftsprache nicht innerhalb kurzer Zeit als Ganzes übernommen worden ist, sondern dass einzelne hochdeutsche Elemente nach und nach in das niederdeutsche Sprachsystem eingedrungen sind. Zurzeit beschäftigt sich Denkler mit der bisher kaum untersuchten Umgangssprache in Westfalen.  

 

 

 

 

 

Germanistisches Institut