Pressemitteilung upm

Erweitertes Behandlungskonzept für Herzpatienten am UKM

Integrierter Versorgungsvertrag mit TK abgeschlossen

Münster (upm), 24. November 2006

Integrierter Versorgungsvertrag
Unterschrieben den "Integrierten Versorgungsvertrag": Ulrich Adler, Leiter der TK-Vertragsabteilung NRW, Burkhard Nolte, Geschäftsführer des St. Franziskus-Hospital und Professor Norbert Roeder, Ärztlicher Direktor am UKM (v.l.). Foto: upm

Viele Männer ab 50 Jahren kennen das Gefühl: Plötzlich wird die Brust eng, der Atem geht schwer, das Herz schmerzt bei Anstrengung. Grund sind häufig verengte Herzkranzgefäße. Jeder - auch Frauen - sollte diese Warnzeichen ernst nehmen: Missachtet man sie nämlich, steigt die Wahrscheinlichkeit eines Herzinfarktes enorm. Das Universitätsklinikum Münster (UKM) bietet ab sofort gemeinsam mit dem Franziskus-Hospital, der Techniker Krankenkasse (TK) sowie fünf niedergelassenen Kardiologen und drei Rehabilitationskrankenhäusern ein erweitertes Behandlungskonzept für Herzinfarkt gefährdete Patientinnen und Patienten an: den "integrierten Versorgungsvertrag". In dem Vertrag definieren die beteiligten Einrichtungen Standards, die von der ambulanten Erstuntersuchung bis zur Rehabilitation einen reibungslosen Therapieverlauf mit hoher Qualität garantieren.  

Sind die Herzschmerzen nicht akut, ist der erste Gang eines Patienten zumeist der zum niedergelassenen Kardiologen. Geht er nun zu einem Kardiologen, der sich an dem Versorgungsvertrag beteiligt, füllt dieser einen Dokumentationsbogen aus, den alle am Versorgungsvertrag Beteiligten gemeinsam erarbeitet haben. In ihm wird zum Beispiel die aktuelle Leistungsfähigkeit des Patienten auf einer Skala von 1 bis 10 sowie das subjektive Empfinden des Gesundheitszustandes festgehalten. Schlägt der niedergelassene Kardiologe dann eine weiterführende Untersuchung der Herzkatheder vor, kann der Patient mit dem Bogen entweder in das UKM oder das Franziskus-Hospital gehen. Doch für welches der beiden Häuser er sich auch entscheidet: Sicher ist, dass alle Maßnahmen in dem Netzwerk koordiniert werden und die behandelnden Ärzte immer einen festen Ansprechpartner haben. Doppeluntersuchungen werden so zum Beispiel vermieden.  

Ulrich Adler, Leiter der TK-Vertragsabteilung Nordrhein-Westfalen: "Mit dem integrierten Versorgungsvertrag bieten wir unseren Versicherten ein flächendeckendes Angebot. Dadurch müssen sie bei einem planbaren Eingriff am Herzen längstens drei Wochen auf einen Termin warten und ihnen bleiben Unterbrechungen im Behandlungsablauf erspart." Die kooperierenden Krankenhäuser und Ärzte treffen sich in regelmäßigen Abständen, um immer weiter an dem Qualitätskonzept zu arbeiten. Durch die vereinbarte Zusammenarbeit ergibt sich eine Routine, die im Arbeitsalltag viele Absprachen erübrigt, so dass Patientinnen und Patienten noch effizienter behandelt werden können. Professor Roeder, Ärztlicher Direktor am UKM, ist von dem Konzept überzeugt: "Bei der Operation selbst, beim gesamten Krankenhausaufenthalt sowie bei der Rehabilitation und der Nachsorge erreichen wir damit eine bestmögliche Qualität für unsere Patienten. Und durch die kontinuierliche Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kardiologen ist auch die Nachbetreuung optimal geregelt."  

Denn der Datenaustausch zwischen den Ärzten hört natürlich mit der erfolgreich durchgeführten Operation nicht auf. Auch in der Zeit der Nachsorge kümmern sich die immer gleichen Ärzte um den Patienten und halten Rücksprache mit all den Kollegen, die im Laufe der Krankengeschichte den Patienten behandelt haben.  

Neben dem UKM und dem Franziskus-Hospital gehören fünf niedergelassene Kardiologen aus Münster sowie die Rehabilitationskrankenhäuser Schüchtermannsche Kliniken (Bad Rothenfelde), die Gollwitzer-Meier-Klinik (Bad Oeynhausen) sowie das Gesundheitszentrum in Bad Waldliesborn zu den Vertragspartnern der integrierten Versorgung.