Pressemitteilung upm

Allergologen raten: Jetzt an den Heuschnupfen denken

UKM-Dermatologen bieten betroffenen Patienten kostenfreie Therapiemöglichkeiten

Münster (upm), 15. Dezember 2006

Im Winter ersehnen wir uns oft den Frühling herbei, denken aber nicht daran, dass dies auch die Zeit des Heuschnupfens ist. In Deutschland leidet fast jeder sechste an einer Pollenallergie. Entgehen kann man den Pollen kaum, da sie überall in der Umwelt als Allergieauslöser vorkommen. Die meisten Allergiker reagieren auf Baum- und Gräserpollen. Während die Baumpollenallergiker hauptsächlich im März und April unter Heuschnupfen leiden, beginnt für die Gräserpollenallergiker die Leidenszeit Anfang Mai und dauert bis etwa Mitte September. Allergien bestehen meist über viele Jahre und verschlimmern sich oft. Bei etwa einem Drittel der Patienten mit Heuschnupfen entwickelt sich im Laufe der Zeit zusätzlich ein allergisches Asthma. Allergien können in jedem Lebensalter erstmalig auftreten, zunehmend sind auch ältere Patienten betroffen. Allergiker können der Pollenbelastung nicht aus dem Wege gehen. Andere Allergene, wie Tierallergene und Hausstaubmilben, können zumindest im häuslichen Umfeld reduziert werden. Pollenallergie bedeutet nicht nur Schnupfen, heute reden Allergologen von einer allergischen Entzündung. Oft fühlen sich Allergiker abgeschlagen und krank, leiden unter Schlafstörungen und verminderter Leistungsfähigkeit. Nebenhöhlenentzündungen und überempfindliche Bronchien mit Reizhusten bis hin zu asthmatischen Beschwerden gehören oft ebenfalls zu den Symptomen. Für die Behandlung stehen Augentropfen, Nasensprays und Tablette zur Verfügung, Asthmatiker werden mit bronchienerweiternden Medikamenten und inhalativen Kortisonpräparaten therapiert. Diese Medikamente werden in der Beschwerdezeit verwendet, haben aber keine Dauereffekte. Eine dauerhafte Heilung kann derzeit nur durch eine spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) mit Allergenen erreicht werden. Diese Behandlungsform ist die einzige, die das Übel an der Wurzel packt und das Immunsystem von "allergisch" auf nicht "allergisch" verändern kann. Eine solche Therapie wird in der Regel über drei Jahre durchgeführt. Die Behandlung muss vor Beginn der Pollensaison angefangen werden - also jetzt. Durch einen Allergologen sollte geklärt werden, welche Allergene für die Beschwerden verantwortlich sind und welche Behandlungsform geeignet ist. In der Ambulanz für Allergologie der Klinik und Poliklinik für Dermatologie des Universitätsklinikum Münster (UKM) werden mehrere klinische Studien begonnen, an denen Patienten mit Allergien gegen Baumpollen oder Gräserpollen teilnehmen können. Vorteil für Patienten ist eine kostenfreie, sehr genau Untersuchung und Behandlung. Von den neuen Medikamenten wird eine verbesserte Wirkung bei verringerter Nebenwirkungsrate erwartet.  

Betroffene können sich in der Ambulanz für Allergologie der Klinik für Dermatologie des UKM unter der Telefonnummer 83-52519 von Montag bis Freitag von 10 bis 12 Uhr über die Studien und die Behandlungsmöglichkeiten informieren.