Pressemitteilung upm

Gibt es Wasser auf dem Mars?

Neu an der WWU Münster: Planetologe Prof. Dr. Harald Hiesinger

Münster (upm), 19. Dezember 2006

Hiesinger
Neu am Institut für Planetologie der WWU Münster: Prof. Dr. Harald Hiesinger. Foto: Sauer

Gibt es Spuren von Wasser auf dem Mars? Wie alt sind die Oberflächen von Mars und Mond? Diesen Fragen geht Prof. Dr. Harald Hiesinger nach, der im laufenden Wintersemester neu an das Institut für Planetologie der Universität Münster berufen wurde. Der 42-Jährige, der aus den USA nach Deutschland zurück gekehrt ist, gilt als international anerkannter Fachmann für Planetengeologie.  

Zu seinen Hauptaufgaben gehört das Auswerten von Satellitendaten, etwa zum Alter der Basalte: "Das sind die dunklen Flecken des Mondes", erklärt der Wissenschaftler, "solches Gestein findet man sonst nur etwa auf Hawaii". Nicht alle Basalte seien zur gleichen Zeit entstanden, aber der Vulkanismus auf dem Mond sei seit mehr als 3,9 Milliarden Jahren aktiv. Weiteres Arbeitsgebiet ist die Geochemie. Hier untersucht er etwa, ob und wie sich die titanreichen Gesteine auf dem Mars verändert haben.  

Die WWU Münster konnte Prof. Hiesinger zur Rückkehr aus den USA bewegen. Nach sieben Jahren an der Brown University in Providence und zwei Jahren an der Central Connecticut State University wollte Prof. Hiesinger wieder mehr Forschung betreiben: "Dafür hat das Institut für Planetologie bin Münster einen international exzellenten Ruf." Aber auch private Gründe trieben ihn an nach Deutschland zurück: "Meine Eltern wollte ich nach neun Jahren endlich wieder sehen und natürlich auch Freunde." Mit nach Münster brachte er seine Frau, die Amerikanerin Carolyne Van der Bogert, die ebenfalls am Institut arbeitet.  

Für seine Zukunft in Münster hat sich Hiesinger einiges vorgenommen. So stört es ihn, dass es an deutschen Universitäten noch zu viel Frontalunterricht gebe: "Das ist ein bisschen veraltet. Ich möchte den Studierenden mehr Möglichkeiten geben, eigene Projekte selber zu gestalten und sich auch am allgemeinen Forschungsprozess besser beteiligen zu können. Insgesamt möchte ich eine neue Begeisterung entfachen."  

Etwa für die 2018 geplante bemannte Mondmission. Denn Prof. Hiesinger gehört zum internationalen Wissenschaftlerteam bei, dessen Arbeit im Oktober 2008 mit dem Start der Lunar Reconnaissance Orbiter beginnt, einer Mondsonde der NASA. Sie soll den Mond für etwa ein Jahr umkreisen. Der münstersche Wissenschaftler wird sich dann mit einer Spezialkamera beschäftigen, die Aufnahmen von möglichen künftigen Landeplätzen erstellt.  

Sein erster Eindruck in Münster war "durchweg positiv": "Ich habe mit der WWU-Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles so lange gesprochen, wie zuvor mit keinem anderen Rektor." In seiner Freizeit ist der neue Professor am Institut für Planetologie der WWU ein leidenschaftlicher Segler und Skifahrer. Außerdem geht er gerne "Gassi" mit seinem Windhund "Spaceman Spiff", den er nach den legendären Calvin & Hobbes- Comics benannt hat.  

Institut für Planetologie der WWU Münster