Pressemitteilung upm

Hervorragendes Abschneiden bei Exzellenzinitiative

Vorschläge für eine Graduiertenschule und zwei Exzellenzcluster positiv bewertet

Münster (upm), 12. Januar 2007

Exini
Prof. Dr. Armido Studer, Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger, Prof. Dr. Volker Gerke und Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles sowie Prof. Dr. Peter Funke von der Task Force (v.l.n.r.)freuen sich über den großen Erfolg der WWU Münster. Foto: Peter Grewer

Die WWU Münster hat sich in der zweiten Runde des Exzellenzwettbewerbs der deutschen Hochschulen gegenüber dem ersten Durchgang im vorigen Jahr deutlich verbessert. Eine gemeinsame Kommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Wissenschaftsrats (WR) nahm am Freitag, 12. Januar 2007, drei Antragsskizzen der Universität Münster in die engere Auswahl und forderte die Universität auf, bis Mitte April für diese Projekte ausgearbeitete und ausführliche Anträge vorzulegen. Die endgültige Entscheidung, welche Hochschulen mit welchen Projekten im Rahmen der zweiten Runde der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern mit insgesamt 1,9 Milliarden Euro bis 2012 gefördert werden, fällt im Herbst.  

Positiv beurteilt und in die Endauswahl aufgenommen wurden von der gemeinsamen Kommission von DFG und WR aus Münster die Anträge auf Exzellenzcluster in den Bereichen "Religion and Politics" (Koordinatorin Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger) und "Cell Dynamics and Disease" (Prof. Dr. Volker Gerke). Hinzu kommt der Antrag für eine Graduiertenschule im Bereich "Chemistry in Complex Systems" (Prof. Dr. Hellmut Eckert).  

Die Rektorin der WWU Münster, Prof. Dr. Ursula Nelles, zeigte sich in einer ersten Stellungnahme hocherfreut über das hervorragende Abschneiden der Universität. Die WWU habe ihre Lehren aus dem für Münster enttäuschenden Ergebnis der ersten Runde im vorigen Jahr gezogen und alle Anstrengungen unternommen, um im zweiten Durchgang deutlich besser abzuschneiden. Dass dies so überzeugend gelungen sei, verdanke die Universität auch der engagierten Arbeit einer vom Rektorat eingesetzten "Task Force Exzellenzinitiative" unter Leitung von Prof. Dr. Hans-Uwe Erichsen, der die Rektorin ebenso dankte wie allen beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.  

Prof. Nelles warnte bei aller berechtigten Freude vor "verfrühten Siegesfeiern" und falscher Selbstzufriedenheit: Es gelte nun, die Ärmel aufzukrempeln und innerhalb weniger Wochen aus den Antragsskizzen überzeugende Vollanträge zu formulieren und auf den Weg zu bringen, um so auch die entscheidende Endrunde des Wettbewerbs erfolgreich zu bestehen. Auch für die im Rahmen der Exzellenzinitiative jetzt nicht direkt zum Zuge kommenden Projekte und Konzepte der WWU sieht die Rektorin noch gute Realisierungschancen und verweist unter anderem auf das siebte Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union für die Jahre 2007 bis 2013, an dem sich die Universität Münster aktiv und mit geänderten Organisationsformen beteiligen werde. Vor allem aber werde die WWU Münster ihr vorgeschlagenes Zukunftskonzept, an dem das Rektorat zwei Jahre intensiv gearbeitet habe und von dem es mehr denn je überzeugt sei, auf jeden Fall und auch ohne Förderung durch die Exzellenzinitiative umsetzen, wenn auch angepasst und zeitlich gestreckt.  

Die Exzellenzinitiative, die im Juni 2005 von Bund und Ländern beschlossen wurde, umfasst eine Förderung von insgesamt 1,9 Milliarden Euro für den Zeitraum 2006 bis 2012. Mit diesem Programm wird der Ausbau der universitären Spitzenforschung finanziert, um den Hochschul- und Wissenschaftsstandort Deutschland nachhaltig zu stärken, seine internationale Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und Spitzenleistungen sichtbar zu machen. Aus beiden Wettbewerbsrunden sollen insgesamt etwa 40 Graduiertenschulen mit jeweils durchschnittlich einer Million Euro pro Jahr und etwa 30 Exzellenzcluster mit durchschnittlich 6,5 Millionen Euro pro Jahr gefördert werden.  

Die Gemeinsame Kommission für die Exzellenzinitiative, bestehend aus der Fachkommission der DFG und der Strategiekommission des WR, hat in ihrer Sitzung am 12. Januar über 305 Projektvorschläge entschieden. Für die erste und zweite Förderlinie, die Graduiertenschulen und die Exzellenzcluster, lagen der DFG insgesamt 278 Projektvorschläge vor. Der Wissenschaftsrat hat in der dritten Förderlinie für die Zukunftskonzepte zur universitären Spitzenforschung 27 Vorschläge bewertet. Zur Antragstellung aufgefordert und damit in die Endauswahl aufgenommen wurden 44 Graduiertenschulen, 40 Exzellenzcluster und acht Zukunftskonzepte. In Nordrhein-Westfalen liegt Münster mit drei Nennungen an zweiter Stelle hinter Köln (4), aber vor Aachen (2), Bielefeld (2), Bonn (2) und Bochum (1). Aachen und Bochum wurden allerdings in die Endrunde der mit 21 Millionen Euro jährlich höchstdotierten dritten Förderlinie "Zukunftskonzepte" gemeinsam mit der FU Berlin, der HU Berlin, Freiburg, Göttingen, Heidelberg und Konstanz aufgenommen.  

Die in die Endauswahl aufgenommenen Projektanträge der WWU Münster:  

Exzellenzcluster "Cell Dynamics und Disease"  

Entzündungsreaktionen und pathologische Gefäßveränderungen sind Ursache einer Vielzahl häufig schwer wiegender chronischer Erkrankungen. Der Exzellencluster "Cell Dynamics und Disease" will die molekularen und zellulären Prozesse, die diesen Erkrankungen zugrunde liegen und die prinzipiellen Zellen des Immun- und Blutgefäßsystems betreffen, erklären und spezifische Strategien zu Diagnose, Prävention und Therapie entwickeln.  

Exzellenzcluster "Religion und Politik in den Kulturen der Vormoderne und der Moderne"  

Im "postsäkularen" Zeitalter stellt sich das Verhältnis von Politik und Religion vollkommen neu dar. Der Exzellenzcluster "Religion und Politik in den Kulturen der Vormoderne und der Moderne", an dem unter Federführung der Historiker zahlreiche geisteswissenschaftliche Fächer beteiligt sein werden, wird mit neuen kulturwissenschaftlichen Forschungsansätzen zur Klärung und Bewältigung der gegenwärtigen Probleme beitragen.  

Graduiertenschule "Chemistry in Complex Systems"  

Die internationale Graduiertenschule "Chemistry in Complex Systems" will innovative Strukturen mit neuen chemischen Funktionen für Anwendungen in der chemischen Katalyse, in der Biochemie und in den Materialwissenschaften gezielt aufbauen und ihre Wirkungsmechanismen grundlegend verstehen. Obwohl diese Arbeitsgebiete unterschiedliche Interessen verfolgen, werden in ihnen für den Aufbau funktionaler Strukturen gemeinsame und verbindende Design-Prinzipien genutzt.  

 

Informationen zur Exzellenzinitiative