Pressemitteilung upm

Entscheidung über Studienbeiträge vertagt

Außerordentliche Sitzung des Senats der Universität Münster

Münster (upm), 22. Januar 2007

Senatssitzung
In einem THW-Heim diskutierte der WWU-Senat über die Einführung von Studienbeiträgen. Foto: Grewer

Die Entscheidung über die Einführung von Studienbeiträgen ist an der WWU Münster vertagt worden. In einer außerordentlichen Senatssitzung auf einem THW-Übungsgelände in Münster-Handorf diskutierten die Senatsmitglieder am 20. Januar unter Polizeischutz. Eine ordentliche Senatssitzung zum Thema Studienbeiträge war am 17. Januar in der Universität nach einer Stürmung des Sitzungssaals durch protestierende Studierende wegen Beschlussunfähigkeit geschlossen worden.  

Während vor dem von Polizisten bewachten Eingangstor etwa 500 Demonstranten lautstark gegen die Einführung von Studienbeiträgen protestierten, diskutierten die Senatoren am Samstagmorgen ab 8 Uhr über ein von Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles vorgelegtes Eckpunktepapier. Nach vierstündiger Diskussion stimmten die Senatsmitglieder über unterschiedliche Anträge ab: Ein Antrag aus der Gruppe der Professoren, der die Einführung von Studienbeiträgen in Höhe von 300 Euro ab dem Wintersemester 2007/2008 zunächst probehalber bis zum Ende des Sommersemesters 2009 vorsah, verfehlte mit elf gegen zwölf Stimmen knapp die Mehrheit.  

Angenommen wurde dann mit 16 gegen sieben Stimmen ein Antrag aus der Gruppe der wissenschaftlichen Mitarbeiter, der die Entscheidung für oder gegen Studiengebühren an der WWU Münster auf eine außerplanmäßige Senatssitzung am 14. März 2007 vertagt. Bis dahin soll eine Kommission eine detaillierte Analyse vornehmen, konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Lehre und Studienbedingungen an der WWU machen und auch Aussagen zur Höhe der dazu gegebenenfalls nötigen Studienbeiträge und deren Verteilung treffen. Dieser Kommission sollen vier Professoren, vier Studierende und jeweils zwei wissenschaftliche und nichtwissenschaftliche Mitarbeiter angehören.  

Nach der Sitzung zeigten sich Senatsvorsitzender Prof. Dr. Janbernd Oebbecke und Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles zufrieden mit dem Ablauf der Sitzung. Nach zwei gescheiterten Versuchen im Sommersemester und im laufenden Wintersemester sei es diesmal gelungen, eine breite und sachliche Diskussion über das umstrittene Thema Studienbeiträge zu führen. Mit dem Ergebnis, so Rektorin Prof. Nelles, "kann das Rektorat in jeder Hinsicht gut leben". Sie sei überzeugt, dass auch die jetzt eingesetzte Kommission nach gründlicher Beratung zu dem Ergebnis kommen werde, "dass Studienbeiträge an der WWU Münster in Höhe von 300 Euro pro Semester unverzichtbar sind".  

Nach Meinung von Prof. Oebbecke muss eine Senatssitzung unter Polizeischutz eine einmalige Ausnahme bleiben. Damit das höchste Gremium der Universität handlungsfähig bleibe, sei er von der großen Mehrheit des Senats ermächtigt worden, künftig eine schriftliche Abstimmung zum Thema Studienbeiträge durchführen zu lassen, wenn Sitzungen des Gremiums erneut gesprengt würden oder wegen Beschlussunfähigkeit geschlossen werden müssten.  

 

 

Informationen zur Diskussion um die Einführung von Studienbeiträgen