Pressemitteilung upm

Wenn das Herz aus dem Takt gerät

EKG-Messung beim "Tag der Gesundheitsforschung"

Münster (upm), 22. Januar 2007

EKG-Gerät
Mit einem mobilen EKG-Gerät kann Vorhofflimmern schnell und einfach diagnostiziert werden. Foto: ukm

Herzrasen, ein völlig unregelmäßiger Pulschlag, Angst - so macht sich häufig ein Anfall von Vorhofflimmern bemerkbar. An dieser weit verbreiteten Herzrhythmusstörung leiden vorwiegend ältere Menschen, rund eine Million in Deutschland, und es werden immer mehr. Am Tag der Gesundheitsforschung, zu dem das Universitätsklinikum Münster (UKM) am Sonntag, 25. Februar 2007, von 14 bis 18 Uhr seine Türen öffnet, geht es unter dem Motto "Herz - Motor des Lebens" unter anderem um Vorhofflimmern. Betroffene und Interessierte können am Stand des Kompetenznetzes Vorhofflimmern (Zentralklinikum Ebene 05) ihren Herzrhythmus im EKG untersuchen lassen. Mit modernen, tragbaren EKG-Geräten funktioniert dies völlig unkompliziert - ganz ohne hinlegen und verkabeln. Vorhofflimmern lässt sich auf diese Weise schnell und zweifelsfrei diagnostizieren. Darüber hinaus informieren Ärzte und Mitarbeiter des Kompetenznetzes und der Medizinischen Klinik C - Kardiologie und Angiologie über die Rhythmusstörung und deren Risiken und Behandlungsmöglichkeiten.  

Vorhofflimmern ist zwar nicht unmittelbar lebensbedrohlich, aber wegen seiner Komplikationen trotzdem gefährlich. Alle Betroffenen haben ein erhöhtes Schlaganfallrisiko, denn im flimmernden Herzvorhof können sich Blutgerinnsel bilden, die, wenn sie ins Gehirn geschwemmt werden, dort Adern verstopfen und Schlaganfälle auslösen. Rund ein Drittel aller Schlaganfälle wird durch Vorhofflimmern verursacht. Aus diesem Grund sollte jede Herzrhythmusstörung vom Arzt untersucht werden, und in vielen Fällen ist eine Behandlung mit blutverdünnenden Medikamenten nötig, um das Komplikationsrisiko gering zu halten. Welche Behandlung darüber hinaus sinnvoll und erfolgversprechend ist, hängt ganz vom jeweiligen Patienten ab und kann deshalb nur individuell vom Arzt entschieden werden.  

Das Kompetenznetz Vorhofflimmern ist ein bundesweiter Forschungsverbund, in dem Wissenschaftler, Ärzte und Betroffene zusammenarbeiten mit dem Ziel, die Behandlung und Versorgung von Vorhofflimmerpatienten zu verbessern. Das 2003 gegründete interdisziplinäre Netzwerk, dessen Zentrale am Universitätsklinikum Münster angesiedelt ist, wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Netzwerksprecher ist Prof. Dr. Dr. h.c. Günter Breithardt, Direktor der Medizinischen Klinik C - Kardiologie und Angiologie am Universitätsklinikum Münster.  

Zentrales Projekt des Kompetenznetzes Vorhofflimmern ist ein bundesweites Register, in das die Daten von über 10 000 Vorhofflimmer-Patienten eingeschlossen wurden. Dieses Register erfasst den aktuellen Versorgungsstand in Deutschland und dient als Datengrundlage für weitergehende Studien. Darüber hinaus führt das Kompetenznetz verschiedene multizentrische klinische Studien durch, in denen verbesserte Behandlungsformen bewertet werden - von neuen medikamentösen Therapien bis zu optimierten Verfahren der Katheterablation und der Schrittmacherbehandlung. Neben der klinischen Forschung werden in experimentellen Grundlagenforschungsprojekten die genetischen und molekularbiologischen Ursachen sowie die elektrophysiologischen Ausprägungen des Vorhofflimmerns analysiert. Weitere Informationen im Internet unter www.kompetenznetz-vorhofflimmern.de.  

Kompetenznetz Vorhofflimmern