Pressemitteilung upm

Neue Erkenntnisse zur Huntington-Krankheit

Forscher aus Münster und Bochum erhielten Preis

Münster (upm), 31. Januar 2007

Für ihr gemeinsames interdisziplinäres Forschungsprojekt zur Huntington-Krankheit erhielten Wissenschaftler des Instituts für Klinische Radiologie des Universitätsklinikums Münster (UKM) und des Huntington-Zentrums Nordrhein-Westfalen kürzlich bei einer Tagung in Bochum einen Preis des Pharma-Unternehmens Pfizer. .  

Die Huntington-Krankheit ist eine seltene erbliche Krankheit des zentralen Nervensystems. In Westeuropa und Nordamerika sind ungefähr sieben von 100.000 Menschen davon betroffen, in ganz Deutschland etwa 8.000. Viele Patienten leiden unter neurologischen Störungen wie Bewegungsstörungen oder psychischen Veränderungen wie Verhaltensstörungen. Die Huntington-Krankheit verläuft fortschreitend. Ursache ist eine Genmutation. Bislang existiert noch keine Therapie.  

Die beiden Arbeitsgruppen um Privatdozent Dr. Carsten Saft vom Huntington-Zentrum an der Ruhr-Universität Bochum und Prof. Dr. Dr. Bettina Pfleiderer vom Institut für Klinische Radiologie des UKM konnten in einer Forschungsarbeit zur "Veränderten auditorischen sensorischen Integration und Lateralisierung bei Morbus Huntington" mittels funktioneller Kernspintomographie (fMRT) zeigen, dass die gestörte Funktion der Basalganglien bei den Patienten nicht nur das motorische System, sondern auch das Zusammenspiel von Sinnesreizen und Motorik betrifft. "Schon weit vor dem Auftreten von motorischen Symptomen treten funktionelle Veränderungen der Wahrnehmung und Verarbeitung von Hörreizen auf", so Professor Pfleiderer. "Die funktionelle Früh-Diagnostik wird dann an Bedeutung gewinnen, wenn eine Therapie für diese Erkrankung vorliegt. Je früher die Therapie beginnt, desto größer ist die Aussicht auf Erfolg."  

 

Institut für Klinische Radiologie