Pressemitteilung upm

Ausländische Priester in Deutschland

Deutsche Bischofskonferenz unterstützt Projekt der Katholischen Theologie

Münster (upm), 08. Februar 2007

Am 1. Februar 2007 hat das Projekt "Ausländische Priester in Deutschland" am Institut für Christliche Sozialwissenschaften an der Katholisch-Theologischen Fakultät der WWU Münster unter der Leitung seines Direktors Prof. DDr. Karl Gabriel die Arbeit begonnen. Finanziert wird das Projekt von der Deutschen Bischofskonferenz. Die Wissenschaftler, neben Prof. Gabriel der Psychologe. Rainer Achtermann und Dr. Stefan Leibold, wollen den Umfang des Einsatzes ausländischer Priester klären, zu dem es bisher keine gesicherten Daten gibt. Außerdem sollen verschiedene Aspekte der Lebenssituation der ausländischen Priester in Deutschland und Prozesse des Zusammenlebens in ausgewählten Gemeinden untersucht werden. Einen weiteren Schwerpunkt stellt die Beschäftigung mit den Konzepten der Vorbereitung der ausländischen Priester auf ihren Einsatz dar. Ende Januar 2009 schließt das Projekt ab. Dann werden die Forscher ihre Ergebnisse den Bischöfen, den Gemeinden und der interessierten Öffentlichkeit präsentieren.  

Untersucht werden diejenigen Priester, die nicht in deutschen Diözesen zugeordnet, das heißt, inkardiniert, aber in deutschen Diözesen tätig sind. Erste Schätzungen belaufen sich auf rund 800. An alle diese Priester soll ein Fragebogen verschickt werden, mit dessen Hilfe Daten erhoben werden sollen: Herkunftsland und Alter der Priester, Gründe und Motive für ihr Tätigwerden in Deutschland, organisatorische Rahmenbedingungen ihres Aufenthalts wie beispielsweise Aufgaben, Finanzierung und eventuelle Befristung ihres Aufenthalts, die Einbindung der Seelsorger in das kirchliche Leben in Deutschland, so die Zusammenarbeit in der Gemeinde und eigene theologische Schwerpunkte und die Bewertung ihrer Lebenssituation. In die Erstellung des Fragebogens werden die besonderen Anliegen der Personaldezernenten der Bistümer einfließen. Von der Auswertung erhofft sich das Team ein erheblich klareres Bild von der Situation ausländischer Priester in Deutschland.  

Zu einem späteren Zeitpunkt des Projekts sollen Prozesse des Zusammenlebens und -arbeitens in bis zu zehn ausgewählten deutschen Gemeinden vor Ort untersucht werden. Hierzu werden die Forscher in den Gemeinden Interviews mit den Priestern, aber auch mit verschiedenen Aktiven in den Gemeinden durchführen, an Sitzungen und Treffen teilnehmen und versuchen, einen notwendig begrenzten Einblick in den Alltag der Gemeinde zu gewinnen. Kriterien für die Auswahl der Gemeinden sind unter anderem ihre Zugehörigkeit zu regional differenzierten verschiedenen Diözesen, dörfliche oder städtische Lage und die Nationalität der Priester. Auf diese Weise sollen Faktoren ermittelt werden, die die Prozesse des Zusammenlebens und -arbeitens zwischen Gemeinden und ausländischen Priestern beeinflussen. Auf dieser Basis sollen Handlungsempfehlungen für die Diözesen und die Gemeinden entwickelt werden, die solche Prozesse verbessern helfen können.  

Institut für Christliche Sozialwissenschaften