Pressemitteilung upm

"Forschen an den entscheidenden Schnittstellen"

Neues Graduiertenkolleg untersucht die Ursachen von Infektionskrankheiten

Münster (upm), 12. Februar 2007

Graduiertenkolleg
Über jede Menge Fachkenntnis aus Medizin und Naturwissenschaften verfügen die Stipendiaten und Lehrenden des neuen Graduiertenkollegs unter der Leitung von Professor Alexander Schmidt (hinten rechts). Foto: upm

Was passiert im menschlichen Körper, wenn Krankheitserreger über Haut und Schleimhäute in ihn eindringen? Welche zellulären und molekularen Prozesse werden von diesen gestört oder blockiert? Und mit Hilfe welcher Mechanismen schaffen es solche Keime, sich beispielsweise an den Oberflächen von Kathetern und Endoskopen auszubreiten? Diesen und weiteren Fragen geht das Graduiertenkolleg "Molekulare Interaktionen von Pathogenen an biotischen und abiotischen Oberflächen" an der Universität Münster nach, das soeben seine Arbeit aufgenommen hat. 13 Stipendiaten, die aus einer Vielzahl von Bewerbern im In- und Ausland ausgewählt wurden, haben nun die Möglichkeit, im Rahmen eines hochkarätigen Studienprogramms und im internationalen Austausch mit anderen Forschergruppen ihre Doktorarbeiten zu schreiben.  

Das Team der Wissenschaftler, die die einzelnen Arbeitsgruppen betreuen, ist interdisziplinär mit Medizinern, Biologen und Chemikern besetzt. Dass die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) den Projektantrag aus Münster bewilligt hat und die Graduiertenschule zunächst mit 2,3 Millionen Euro für viereinhalb Jahre fördert, kommt nicht von Ungefähr: Mehrere Sonderforschungsbereiche sowie das Interdisziplinäre Zentrum für Klinische Forschung (IZKF) und das Zentrum für Molekularbiologie der Entzündung (ZMBE) untersuchen zum Teil seit mehr als einem Jahrzehnt die Mechanismen entzündlicher Prozesse mit Hilfe modernster molekularbiologischer Methoden. "Es gibt umfangreiches Fachwissen in den einzelnen Disziplinen wie beispielsweise Zellbiologie, Mikrobiologie, Botanik, Biochemie oder molekularer Biomedizin. Das Graduiertenkolleg bietet den Stipendiaten die einmalige Chance, direkt an den entscheidenden Schnittstellen offene Fragen zu bearbeiten, die unterschiedlichen methodischen Herangehensweisen kennen zu lernen und fächerübergreifend ihr jeweiliges Teilprojekt zu bearbeiten", erläutert Prof. Dr. Alexander Schmidt vom Institut für Infektiologie im ZMBE und Sprecher des Graduiertenkollegs. Erste Ergebnisse sollen im Sommer 2008 in Münster bei einem internationalen Symposium, das die Stipendiaten selbst organisieren, vorgestellt werden.  

 

Graduiertenkolleg Lebenswissenschaften