Pressemitteilung upm

10.000 Euro für UKM-Doktorandin

Nina Kossack erhält den diesjährigen Novartis-Preis "Junge Endokrinologen"

Münster (upm), 14. Februar 2007

Kossack
Nina Kossack erhält in diesem Jahr den Novartis-Preis für "Junge Endokrinologen". Foto: upm

Die Doktorandin und Diplom-Biologin Nina Kossack vom Institut für Reproduktionsmedizin des Universitätsklinikums Münster (UKM) erhält den diesjährigen Novartis-Preis "Junge Endokrinologen" der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) in Höhe von 10.000 Euro. Dieser in Deutschland hoch angesehene Preis wird Kossack für ihre Arbeiten zur Identifizierung und Charakterisierung eines neuen genetischen Elementes, einem Exon in dem Luteinisierenden-Hormon (LH)-Rezeptor verliehen.  

Der LH-Rezeptor vermittelt die Wirkung des Schwangerschaftshormones humanes Chorion Gonadotropin (hCG) und des in der Hypophyse gebildeten Luteinisierenden Hormons. Beide Hormone sind für die Bildung der körpereigenen Androgene erforderlich, die essentiell für eine normale männliche sexuelle Differenzierung während der Embryonalentwicklung sowie für die Fertilität bei Mann und Frau ist.  

In der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Jörg Gromoll und im Rahmen eines Forschungsprojektes der Innovativen Medizinischen Forschung (IMF) von Professor Manuela Simoni konnte Kossack nachweisen, dass dieses neue genetische Element nur bei Primaten und Menschen vorkommt und für die Regulation des LH-Rezeptors verantwortlich ist. In ihren Arbeiten konnte sie zeigen, dass genetische Veränderungen, wie z.B. Punktmutationen, die Eigenschaften dieses Exons stark beeinflussen und die Produktion eines funktionierenden LH-Rezeptors verhindern.  

Patienten, die eine Mutation in diesem Exon haben und einen männlichen Chromosomensatz aufweisen, entwickeln einen äußerlich vorwiegend weiblichen Phänotyp. Diese genetische bedingte Störung in der sexuellen Differenzierung wird als Leydig-Zell Hypoplasie bezeichnet.  

Dieses neue Exon im LH-Rezeptor-Gen hat wahrscheinlich noch eine Vielzahl von anderen Funktionen bezüglich der Regulation der Hormonwirkung und stellt somit ein hochinteressantes Ziel für therapeutische Interventionen bei Hormonresistenz oder der Induktion der Androgenbiosynthese dar. Deshalb hat das UKM in Zusammenarbeit mit Gromoll dieses Exon zum Patent angemeldet, um damit die Forschungsarbeiten im Interesse der weiteren medizinischen Entwicklung rechtlich abzudecken.  

Nina Kossack ist derzeit im Rahmen eines Daimler-Benz-Stipendiums an der University of California in San Francisco, USA und erlernt dort die Isolierung von adulten Stammzellen aus dem menschlichen Hoden. Die offizielle Preisverleihung erfolgt am 8. März im Rahmen der diesjährigen DGE-Tagung in Salzburg.  

Kontakt: Pressestelle Universitätsklinikum Münster Simone Hoffmann Tel.: 0251-83-22115 Simone.hoffmann@ukmuenster.de