Pressemitteilung upm

Künstler zeigen Herz am UKM

Ausstellung eröffnet an Aschermittwoch

Münster (upm), 15. Februar 2007

Herzobjekt
Der Künstler Erhard Wilde ist unter anderem mit seinem "Herzobjekt" vertreten. Foto: upm

"herzZeigen" heißt die Ausstellung, die am kommenden Mittwoch (21.2.) im Universitätsklinikum Münster (UKM) eröffnet wird. Künstlerinnen und Künstler aus Münster und der Region zeigen bildnerische Arbeiten, die in vielfältiger Weise das Thema "Herz" spiegeln. Die Ausstellung, die von dem Arzt, Wissenschaftler und Künstler "EJS" - Prof. Dr. Erwin Speckmann eröffnet wird, bildet den Auftakt zum dritten bundesweiten "Tag der Gesundheitsforschung" am darauf folgenden Sonntag (25.2.), dessen Motto "Herz - Motor des Lebens" ist.  

Künstler haben manchmal einen anderen Blick. Was jetzt in Partnerschaft mit der Freien Künstlervereinigung "Die Schanze e.V.", dem Berufsverband bildender Künstler Westfalen (bbk) und der Arbeitsgemeinschaft "Künstler Am Hawerkamp" (AKAH) in den großzügigen, freundlichen Hallenbereichen des Zentralklinikums zur Ausstellung kommt, bietet überraschende An- und Einsichten zum Thema Herz:  

Zum Beispiel in den Radierungen des Zeichners und Kartographen Erhard Wilde. Er hat sich 1994 nach einem Grafikstipendium der Aldegrever-Gesellschaft ausschließlich der Kunst zugewandt, nachdem ein Herzinfarkt mit Herzstillstand seinem Leben mit 52 Jahren beinahe ein Ende gesetzt hatte. Virtuos sind in seinen Arbeiten, die ihm rasch internationale Anerkennung einbrachten, zeichnerische, grafische und kalligrafische Elemente verbunden. Seine Beteiligung an der Ausstellung sieht er auch als ein Dankeschön an die Herzspezialisten im UKM, insbesondere den Chirurgen Professor Hans H. Scheld, die ihm durch ihre ärztliche Kunst ein zweites Leben schenkten.  

Auch Katharina Lob, durch ihre Einzelausstellung im Rahmen der UKM-Reihe "Grenzgänge: Kunst+Medizin" keine Unbekannte, verarbeitet Persönliches. Als eine der ersten OP's dieser Art weltweit wurde sie in der münsterschen Kinderkardiologie am offenen (Kinder-)Herzen operiert und feiert seitdem "zweimal im Jahr" Geburtstag. Sie hat Röntgenaufnahmen, Messberichte und anderes in ausdrucksstarken Fotogrammen künstlerisch umgesetzt.  

Auch die Künstlerin Martina Meyer-Heil zeigt ihr Herzblut, und greift die Einsamkeit des Herzens in der Arbeit "orphanisches Blauherz" auf. Das griechische Wort "orphan" bedeutet "Waise", und "orphan drugs" sind jene Mittel, mit denen seltene Krankheiten behandelt werden. Aber beileibe nicht alle Arbeiten drehen sich um Krankheit - Andrea Ottenjann hat Liebesbriefe ihres Großvaters ins Bild gesetzt, Angelika Jelich kombiniert ihre Herzen hintergründig mit Kindheit und Elke Seppmann zeigt herzgesunde Gemüsebilder. Und auch abstrakt durfte sein - große Rot-Entwürfe von Angela Möllenbeck etwa oder von Anne Fellenberg signalisieren, was beim Thema Herz noch so mitschwingt, die ganz auf Himmelsblau gestimmten Landschaftsentwürfe aus Italien von Eddy Pinke tragen einem Sehnsucht ins Herz.  

Insgesamt 18 Künstlerinnen und Künstler fühlten sich von der Einladung des UKM angesprochen: weitere Teilnehmer sind Peter Adorf, Siegfried Becker, Elke Dombrowski, Brigitte Lange-Helms, Martina Lückener, Michel M., Barbara Oestreich und Klaus Tesching. Einen besonderen Akzent setzt Evi Binzinger, inzwischen eine der bekanntesten Spezialistinnen für Origami-Objekte: sie bietet Herzen zum Falten und Aufklappen in den tollsten Variationen - als Aktion mit den Besuchern und Gästen der Ausstellungseröffnung. Die Ausstellung ist bis zum 14. April zu sehen.