Pressemitteilung upm

Bologna gemeinsam gestalten

Europäisches Doktorandenkolleg in Erziehungswissenschaften geplant

Münster (upm), 06. März 2007

Bologna-Kolloquium
Gäste und Gastgeber des internationalen Kolloquiums zum Bologna-Prozess im Institut für Erziehungswissenschaft der WWU Münster. Foto: Privat

Bologna findet nicht nur in Münster statt. Die mit dem Namen der italienischen Stadt verbundene europäische Bildungsreform betrifft alle europäischen Hochschulen und soll mehr Zusammenarbeit und Austausch in einem gemeinsamen europäischen Hochschulraum ermöglichen. Doch häufig verstellen die Reformanstrengungen vor Ort den Blick auf dieses Ziel und produzieren neue Unterschiede, anstatt Gemeinsamkeiten zu fördern. Ein Grund, immer wieder über den Tellerrand zu blicken: Ein internationales Kolloquium im Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Münster untersuchte Anfang März, welche neuen Perspektiven sich für die Entwicklung gemeinsamer Studiengänge und Forschungsaktivitäten in Europa ergeben.  

Gemeinsam mit Gästen der langjährigen Partnerfakultäten aus Porto (Portugal), Cádiz (Spanien), Bari (Italien), Rouen (Frankreich) und Mons-Hainaut (Belgien) diskutierten Mitglieder der Lehreinheit Erziehungswissenschaft die Auswirkungen der Europäisierung und Internationalisierung auf Forschung und Lehre. Im Zentrum stand dabei vor allem die Weiterentwicklung des gemeinsamen Studiengangs "Master de Recherche en Sciences de l'Education". Dieser Studiengang ermöglicht Graduierten der beteiligten Universitäten, im Rahmen eines einjährigen internationalen Studienprogramms an der Universität Rouen in Frankreich einen forschungsbezogenen Masterabschluss zu erlangen.  

Im Rahmen dieser Zusammenarbeit haben die Erziehungwissenschaftler mittlerweile ein stabiles europäisches Netzwerk mit gemeinsamen Arbeitsschwerpunkten aufgebaut, das nun das nächste Projekt in Angriff nimmt: die Entwicklung eines europäischen Doktorandenkollegs. "Auf europäischer Ebene und in den einzelnen Ländern steht die Neustrukturierung der Doktorandenausbildung zur Zeit ganz oben auf der Tagesordnung. Ein guter Moment, um hier Vorschläge zu machen und gemeinsame Modelle zu entwickeln", bilanziert Prof. Dr. Jürgen Helmchen, Organisator des Kolloquiums. Bereits für Oktober ist das nächste Treffen in Rouen geplant. Bis dahin sollen formale Bedingungen und Finanzierungsmöglichkeiten für den Aufbau eines gemeinsamen europäischen Doktorandenkollegs ausgelotet werden. Ein wichtiges Datum ist die Bologna-Konferenz der Bildungsminister im Mai 2007 in London. Hier werden wegweisende Entscheidungen zur Weiterentwicklung der Doktorandenausbildung in Europa erwartet.  

 

Institut für Erziehungswissenschaft