Pressemitteilung upm

Standards für die Lehrerausbildung

1. Bundestreffen der Zentren für Lehrerbildung in Münster

Münster (upm), 15. März 2007

Ein Gründungsboom ist in den letzten Monaten durch die Republik gegangen. Immer mehr Zentren für Lehrerbildung sind an deutschen Hochschulen entstanden, die sich in vielfältiger Weise der Thematik Lehrerbildung annehmen. Vor dem Hintergrund sich ändernder Strukturen in der Lehrerausbildung sowohl im Studium wie im Vorbereitungsdienst wollen die Zentren als Querstrukturen innerhalb der Universitäten die Lehrerbildung neu organisieren. Über gemeinsame Grundlagen und lokale Besonderheiten der Zentren diskutierten ihre Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer Mitte März 2007 in Münster auf ihrer ersten Bundestagung. Gastgeber war im Alexander-von-Humboldt-Haus das Zentrum für Lehrerbildung der Universität Münster.  

Die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer widmeten sich dabei den unmittelbaren Reformaufgaben der Lehrerausbildung an den Universitäten in Deutschland und griffen dabei auf die Expertise von Gästen zurück. Der münstersche Bildungspädagoge Prof. Dr. Ewald Terhart erläuterte in seinem Eröffnungsvortrag die Standards, an denen sich die Universitäten ausrichten müssen, um die Zentren für Lehrerbildungen zu sinnvollen und effektiven Querstrukturen innerhalb der Hochschulen auszubauen.  

In mehreren Vorträgen verschafften sich die Geschäftsführer einen Überblick über den Stand der Reform der Lehramtsstudiums, insbesondere die Entwicklung von Bachelor- und Masterstudiengängen zur Lehrerbildung in den verschiedenen Bundesländern. Vorgestellt wurden die Reformbemühungen in Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Hamburg.  

Detailfragen der neuen Lehrerausbildung waren Schwerpunkt am zweiten Tag der Veranstaltung. Am Beispiel des Praxissemesters der Universität Jena wurden Chancen und Probleme der Integration innovativer Praxiselemente diskutiert. Hinzu traten Aspekte der Studierendenrekrutierung und -auswahl. Die Profilierung der Zentren für Lehrerbildung stand in den anderen Tagungsbeiträgen im Vordergrund, wobei das Spektrum von Einzelthemen wie z.B. "Förderunterricht" und Kooperationsmöglichkeiten bis hin zu einer vergleichenden Bestandsaufnahme der Situation der Lehrerbildungszentren reichte.  

Zum Abschluss der Tagung setzte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft durch den zuständigen Referenten des Hauptvorstandes, Dr. Andreas Keller, noch einen politischen Impuls, der deutlich in Richtung einer Stärkung der Einrichtungen geht. So erwartet die Bildungsgewerkschaft, dass die Zentren mit der Steuerung der Mittel für die Lehrerausbildung an den Hochschulen beauftragt werden, und erhofft sich von dieser Maßnahme, dass die Fachbereiche effektiver auf die Ausbildungsbedürfnisse der zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer reagieren.  

Zentrum für Lehrerbildung der WWU Münster