Pressemitteilung upm

Lernen im Labor

"Münsters Experimentierlabor Physik" öffnet für Schülerinnen und Schüler

Münster (upm), 16. März 2007

Schülerlabor
Schülerinnen im Labor des Instituts für Angewandte Physik Foto: WWU

"Münsters Experimentierlabor Physik" (MExLab) erfüllt als Schülerlabor die Aufgabe, eine Brücke zwischen naturwissenschaftlicher Schulausbildung und aktueller Forschung zu schlagen. Die Einrichtung am Fachbereich Physik der WWU Münster wird am 19. März eröffnet.  

Das Experimentieren steht im Mittelpunkt von "MExLab". Experimente ermöglichen es, Phänomene der Natur modellhaft nachzubauen und zu verstehen. Der Weg über das Experiment bietet nach Meinung von Inga Zeisberg vom Institut für Angewandte Physik der WWU Münster gerade Schülerinnen und Schülern einen Zugang zu physikalischen Phänomenen. Die Themenauswahl ergab sich aus den Alltagserfahrungen der Jugendlichen und knüpft an den Lehrplan der Schulen an.  

Mit der Eröffnung des Schülerlabors am Fachbereich Physik startet gleichzeitig eine Dauerausstellung mit dem Titel "MexLab Experimentum". Im Foyer des Hörsaals des Instituts für Angewandte Physik an der Corrensstraße 4 werden zehn verschiedene Experimente präsentiert, die aktuelle Forschungsgebiete zum Beispiel aus der nichtlinearen Physik und der Kernphysik repräsentieren. Dazu zählen unter anderem die Strukturbildung in granularen Medien, das Chaospendel und als optisches Highlight ein zwei Meter hohes Modell eines Tornados, bei dem die Drehzahl des Rotors verstellt werden kann.  

Prof. Dr. Cornelia Denz, Inga Zeisberg und Lisa Glagow-Schicha wollen mit der Dauerausstellung sowohl "Physik-Laien" ansprechen, als auch Studierende, die sich mit den Themen schon näher beschäftigt haben: "Wir möchten mit Hilfe der Exponate, aber auch durch weitere Angebote des MexLab ein nachhaltiges Interesse für physikalische Fragestellungen wecken und darauf aufmerksam machen, dass wir im Alltag von spannender Physik umgeben sind".  

Das Schülerlabor spricht gezielt verschiedene Jahrgangsstufen mit unterschiedlichen Themenpaketen an, die lehrplanorientiert sind und damit eine sinnvolle Ergänzung für den Schulunterricht. Die münsterschen Physiker wollen das Interesse an naturwissenschaftlichen Fragen aber auch außerhalb der Klassenkurse fördern. Inge Zeisberg kündigt Ferienkurse, Experimentierkurse für Jugendliche mit ihren Eltern und so genannte "Event-Physics-Kurse" an. So könnte etwa beim münsterschen Volksfest "Send" untersucht werden, welche Kräfte in welchen Karussels wirken und welche Auswirkungen diese Kräfte auf den menschlichen Körper haben. Warum knallt eigentlich Poppkorn, und wie funktioniert ein Feuerwerk?  

Zur Realisierung von MExLab hat unter anderem der Förderkreis der WWU Münster maßgeblich beigetragen. Mit seiner Hilfe konnte der Raum für das Schülerlabor eingerichtet und ausgestattet werden. Hilfreich waren auch die Mittel, die Prof. Dr. Cornelia Denz vom Institut für Angewandte Physik als Frauenförderpreis der WWU im Jahr 2003 erhalten hat. Frauen sind in den naturwissenschaftlichen Fächern noch immer stark unterrepräsentiert und deswegen ist die gezielte Förderung von Mädchen ein weiteres Hauptziel im MexLab. Zum ersten Mal in diesem Jahr wird der Girlsī Day, an dem sich das Institut für Angewandte Physik seit fünf Jahren erfolgreich beteiligt, vom MexLab organisiert. Das Gleichstellungsbüro der Universität hat die Chance einer Mädchenförderung im Schülerlabor erkannt und unterstützt die neue Einrichtung.  

 

 

MExLab - Münsters Experimentierlabor Physik