Freuen sich über den Preis aus Berlin: Dr. Sabine Klocke-Daffa, Stephanie Osterheider, Prof. Dr. Helene Basu und Prof. Dr. Jos M. Platenkamp (v.l.n.r.). Foto: Privat
Münster (upm), 19. März 2007
Das Ethnologische Institut der Universität Münster hat vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung einen Anerkennungspreis für die geplante Veranstaltungsreihe "Das ewige Jetzt" erhalten. Der Preis wurde im Rahmen des Hochschulwettbewerbs "Geist begeistert" vergeben, der zum Jahr der Geisteswissenschaften 2007 ausgeschrieben war.
Die Preisträger wurden unter mehr als 170 Bewerbungen von Hochschulen und Universitäten aus ganz Deutschland ermittelt. Zu vergeben waren 15 Preise und 23 Anerkennungspreise. Die Münsteraner Ethnologie ist das einzige ethnologische Institut, das mit einem der begehrten Preise ausgezeichnet wurde. Das Preisgeld dient der Förderung einer Veranstaltungsreihe, die im kommenden Wintersemester in Münster stattfinden soll. Unter dem Titel "Das ewige Jetzt - Zur Bedeutung der Vergangenheit für die Gegenwart aus der Sicht unterschiedlicher Kulturen" werden sechs Vorträge angeboten, die von Musik, Tanz und Filmen umrahmt werden.
Dabei geht es um die Frage, auf welche Weise unterschiedliche Gesellschaften ihre Vergangenheit immer wieder aufs Neue vergegenwärtigen, um das Leben im Hier und Jetzt gestalten zu können: in sakralen Texten oder Mythen, in Ritualen oder in künstlerischer Form. "Wir wollen ethnologisches Wissen einem möglichst breiten Publikum vermitteln", betont Institutsdirektorin Prof. Dr. Helene Basu.
Beeindruckt zeigte sich die Preisjury auch von der Idee, wie die Veranstaltungen organisiert werden sollen. Das von Prof. Dr. Jos Platenkamp und Dr. Sabine Klocke-Daffa entwickelte Vorhaben sieht vor, die Studierenden des Instituts in alle Aufgaben des Projektmanagements und der Öffentlichkeitsarbeit einzubinden - von der wissenschaftlichen Bearbeitung bis hin zur Entwicklung von Printmedien und Internetauftritt. Das Institut geht damit auch neue Wege in der Lehre, um eine Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis zu bauen. "Unsere Studierenden haben auf diese Weise die Möglichkeit, wissenschaftliche Erkenntnisse praktisch umzusetzen. Das ist eine wichtige Erfahrung in ihrem Studium, die für ihnen späteren Beruf hilfreich sein kann" so Dr. Klocke-Daffa, unter deren Leitung das Projektseminar stattfinden wird.
Seit dem Jahr 2000 richtet das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Wissenschaftsjahre aus. 2007 stehen die Geisteswissenschaften erstmals im Mittelpunkt eines Wissenschaftsjahres. Unter dem Titel "Die Geisteswissenschaften. ABC der Menschheit" soll das große Spektrum geisteswissenschaftlicher Fächer, die auch an der Universität Münster zahlreich vertreten sind, vorgestellt werden.
Weitere Informationen unter: www.uni-muenster.de/ethnologie, www.abc-der-menschheit.de