Pressemitteilung upm

Nur was für starke Männer

Kinder-Uni Münster über das Leben der Ritter im Mittelalter

Münster (upm), 23. März 2007

Kinderuni
Das Staunen war groß, als Sir Patrick den Hörsaal betrat. Foto: Peter Grewer

Das Mittelalter war nur was für starke Männer. Das konnte Prof. Dr. Peter Johanek bei der Kinder-Uni Münster am Freitag (23. März) aus eigener Erfahrung bestätigen, denn als Achtjähriger lebte er für ein Dreivierteljahr auf Burg Steyregg bei Linz. Selbst in der Neuzeit war es dort bitterkalt. Und doch fasste der Historiker schon damals den Entschluss, später einmal mehr über das Mittelalter zu erfahren.  

Auch Sir Tobi und Sir Patrick, zwei seiner Studenten, die in originalgetreuen Rüstungen klirrend und scheppernd den Hörsaal H1 am Hindenburgplatz eroberten, machten die Erfahrung, dass nur ausgewiesene Recken als Ritter taugten. Die Kettenhemden wogen bis zu zehn Kilo, der - leichte - Harnisch 15 Kilo und der Helm immerhin noch drei. Die rund 800 Juniorstudierenden nahmen die anschauliche Vorlesung mit Begeisterung auf. Sie lernten, dass im Deutschen, Französischen und Italienischen sich der Ritter vom Reiter ableitet, im Englischen dagegen vom Knecht, da sie stets auch Herren hatten, denen sie dienen mussten. Im Tschechischen dagegen ist der "Held" der Wortstamm, schließlich waren Ritter tugendhafte Menschen, die sich an einen Ehrenkodex zu halten hatten. Die acht- bis zwölfjährigen Schülerinnen und Schüler aus Münster und dem Umland wollten nach der Vorlesung gar nicht mehr von Johanek und seinen Mitstreitern lassen, die Autogramme wie Popstars schreiben mussten.  

Die nächste Vorlesung, für die wie immer kein Eintritt genommen wird, bei der aber für das Kinderhilfswerk "Unicef" gesammelt wird, findet am 20. April statt. Der Germanist Prof. Dr. Jürgen Macha wird den Kindern erläutern, was Dialekte sind und wie sie sich entwickeln. Weitere Informationen sowie ein interaktives Forum sind unter www.kinderuni-muenster.de zu finden.  

 

 

 

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