Pressemitteilung upm

Standardwerk zur spätantiken und kaiserzeitlichen Kunst

Prof. Ludwig Budde im Alter von 93 Jahren gestorben

Münster (upm), 16. April 2007

Budde250.jpg
Prof. Dr. Ludwig Budde

Prof. Dr. Ludwig Budde, ehemaliger Hochschullehrer am Institut für Klassische Archäologie und Frühchristliche Archäologie der WWU Münster, ist Ende März im Alter von 93 Jahren in Münster gestorben.  

Ludwig Budde wurde am 10. September 1913 in Werne/Lippe geboren. Er studierte an den Universitäten Münster und Berlin und schloss 1939 sein Studium mit einer Dissertation über "Die attischen Kouroi" als Dr. phil. ab. 1945 kam Ludwig Budde als Dozent an das Institut für Altertumskunde nach Münster und war wesentlich am Wiederaufbau der Universität nach dem Krieg beteiligt. 1947 habilitierte er sich für das Fach Archäologie mit "Studien zur italiotischen Vasenmalerei und wurde nach Gastdozenturen in Cambridge und Ankara. 1970 Wissenschaftlicher Rat und Professor am Archäologischen Seminar und Museum der WWU Münster. Von 1973 bis 1977 war er Dekan der Philosophischen Fakultät. 1978 trat Ludwig Budde in den Ruhestand, betreute aber noch bis in die 90er Jahre engagiert Dissertationen.  

Die zahlreichen und weit gespannten Veröffentlichungen von Ludwig Budde behandeln vor allem die kaiserzeitliche und spätantike Kunst. Seine "Jugendbildnisse des Caracalla und Geta" sind bis heute ein Standardwerk und seine Dokumentation der "Mosaiken in Kilikien" Zeugnis seines regen Interesses an Spätantike und frühem Christentum.  

Prof. Budde gehörte 1945 zu den Wiederbegründern der Deutsch-Türkischen Gesellschaft in Münster, dessen Ehrenpräsident er seit 1993 war. Er erhielt 1987 für seine Beiträge zur archäologischen und kunstgeschichtlichen Forschung und für seine Verdienste um die Völkerverständigung das Bundesverdienstkreuz sowie den Verdienstorden des Landes NRW. Außerdem war er Korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts in Berlin. Die Universität Münster verliert mit Ludwig Budde einen hervorragenden Forscher, begeisterungsfähigen Lehrer und guten Kollegen.  

Institut für Klassische Archäologie und Frühchristliche Archäologie