Pressemitteilung upm

Sag zum Abschied leise "Guet goan!"

400 Kinder verfolgten Kinder-Uni Münster zum Thema Dialekte

Münster (upm), 20. April 2007

Kinder-Uni
Rund 400 Kinder verfolgten gespannt die Kinder-Uni Münster über Dialekte. Foto: Juliette Ritz

Wenn Studierende aus Mainz, Köln und Münster zusammen kochen wollen, kann das schon bei der Wahl der Küchengeräte zu Problemen führen. Während der Mainzer einen "Kochlewwel" zum Umrühren benutzt, kommt beim Kölner der "Kochleffel" zum Einsatz und der "Kuokliepel" beim Münsteraner. Warum das so ist und welche sprachlichen Unterschiede es in Deutschland gibt, erklärte Prof. Dr. Jürgen Macha in der zweiten Kinder-Uni Münster des Sommersemesters.  

"Ihr seid die Nachfolger der ersten Dialektologen", erklärte er den kleinen Zuhörern. Denn Georg Wenker, der erste Forscher auf dem Gebiet, hatte die verschiedenen Mundarten Deutschlands an Volksschulen erfragt. Wenn die Lehrer keine Antwort wussten, mussten seine Fragen eben Schüler beantworten. Begeistert verfolgten rund 400 Junior-Studierende die Vorlesung am Freitag (20. April) rund ums Thema Dialekte und lernten, dass es Hochdeutsch gar nicht gibt und früher nur Mundarten gesprochen wurden. Berge, tiefe Wälder oder politische Grenzen sorgten dafür, dass Menschen in verschiedenen Regionen auch unterschiedlich sprachen.  

Dass Prof. Macha das nicht nur erklären, sondern die Wörter auch im Dialekt aussprechen konnte, gefiel der achtjährigen Jacqueline besonders gut. "Guet goan", "Tschüss", "Pfüeti", "Servus" - die ganz unterschiedlichen Bezeichnungen für "Auf Wiedersehen" verblüfften die acht- bis zwölfjährigen Schülerinnen und Schüler. Eine Beleidigung sei es, dass Hessen Pferde mit Gaul anreden, empörte sich der zehnjährige Georg während der Vorlesung. Dialekte sind eben mehr als unterschiedliche Aussprachen und Sprachmelodien. Auch Wortschatz und Grammatik variieren in den rund 25 Dialektgruppen, die es in Deutschland gibt.  

Die nächste Vorlesung, bei der der Eintritt wie immer frei ist, findet am 18. Mai um 16.15 Uhr im Hörsaal H1, Hörsaalgebäude Hindenburgplatz, statt. Dann erklärt Physik-Professor Dr. Harald Fuchs den Kindern, wie die kleinsten Teilchen der Welt aussehen. Weitere Informationen und ein interaktives Forum finden sich unter www.kinderuni-muenster.de.  

Kinder-Uni Münster