Pressemitteilung upm

Einblick in die Werkstatt des Journalisten

"Spiegel-Campusgespräche" starten mit Leon de Winter

Münster (upm), 23. April 2007

Mit einer neuen Reihe startet der "Spiegel" in diesem Sommersemester. Die "Spiegel-Campusgespräche" sollen einen Einblick in die Arbeit der Journalisten bieten und richten sich vor allem an Studierende. Insgesamt sind 18 Gespräche deutschlandweit geplant, in Münster ist der "Spiegel" am 24. April um 19.30 im Hörsaal F1 des Fürstenberghauses zu Gast.  

Dr. Martin Doerry, stellvertretender Chefredakteur des "Spiegels", der die Campusgespräche initiiert hat, wird Leon de Winter befragen. Der niederländische Schriftsteller, aus dessen Familie nur wenige den Holocaust überlebten, wurde durch seinen dezidiert anti-islamischen und pro-israelischen Standpunkt bekannt. Auch das Gespräch in Münster wird sich unter dem Titel "Woher kommt der Judenhass? Vom Holocaust zum militanten Islam" mit der Aufgabe des Schriftstellers, sich an der politischen Debatte zu beteiligen, beschäftigen. Der 53-Jährige hat unter anderem im "Spiegel" den Europäern Naivität im Umgang mit islamistischen Terroristen vorgeworfen.  

Anders als früher in den "Spiegelforen" stehen mit der neuen Veranstaltungsreihe nicht mehr nur hochschulpolitische Themen auf dem Programm. "Der Student ist nicht ausschließlich Student, er interessiert sich auch für viele andere Dinge", erklärt Doerry den neuen Ansatz. "Die Studenten sollen uns quasi bei der Arbeit zuschauen können, bei Themen, die sie hoffentlich interessieren." Die Interviews sind kein Selbstzweck, sondern werden später auch publiziert - ob nun in der Print- oder Online-Ausgabe des "Spiegels", im "Uni-" oder "Kulturspiegel". Trotzdem ist es das Bestreben von Doerry, die Zuhörer im Verlauf des Abends auch an der Diskussion zu beteiligen.  

Doerry wurde 2002 mit der Herausgabe der Briefe seiner Großmutter Lilli Jahn unter dem Titel "Mein verwundetes Herz" bekannt. Sie wurde mit ihren Kindern während des Dritten Reichs von ihrem nicht-jüdischen Mann verlassen und starb in Auschwitz. Ihrer Hinterlassenschaft wird ein ähnlicher literarischer Rang zugesprochen wie dem "Tagebuch der Anne Frank".  

 

 

 

Der Spiegel