Pressemitteilung upm

Partner des Spitzensports und Zentrum des Breitensports

Zehn Jahre Hochschulsport als zentrale Betriebseinheit der WWU Münster

Münster (upm), 27. April 2007

Sport an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster hat eine lange Tradition: Schon im 18. Jahrhundert wurden Reiten und Fechten, später auch Turnen unterrichtet. Als eines der ersten Sportinstitute in Deutschland wurde auf Erlass des preußischen Kulturministers 1925 in Münster das "Institut für Leibesübungen" gegründet, dessen Aufgabe die Organisation des Sportangebots war. Die Teilnahme am Hochschulsport war für alle Studierenden verpflichtend, eine Regelung, die erst 1945 wieder aufgehoben wurde. Damals noch vor den Toren der Stadt gelegen, entstanden 1925 auch die Sportanlagen am Horstmarer Landweg. Bereits 1929 fanden in Münster die Deutschen Hochschulmeisterschaften in der Leichtathletik und im Schwimmen statt, letztere im Flussbad in der Werse.  

Bei der Wiederaufnahme des Universitätsbetriebes nach dem zweiten Weltkrieg wurden dem Institut für Leibesübungen neben dem Hochschulsport auch die Ausbildung im Fach Leibeserziehung zugewiesen. Die Sportwissenschaft wuchs kontinuierlich an, während der Hochschulsport in den Hintergrund geriet. Bereits 1971 unterbreitete daher das Sportreferat des AStA den Vorschlag einer Neugliederung des Instituts und einer Neustrukturierung des Hochschulsports. Da der Hochschulsport eine Angelegenheit aller Mitglieder und Angehörigen der Universität sei, deren Mitwirkung an der Selbstverwaltung des Hochschulsports innerhalb des Fachbereiches Sport jedoch nicht möglich sei, wurde vom Sportreferat die Errichtung einer Zentralen Betriebseinheit gefordert. Doch erst 1997 kam es auf Initiative des damaligen Universitätsrektors Prof. Dr. Gustav Diekheuer zur Einrichtung einer Kommission, welche die Gründung einer Zentralen Betriebseinheit Hochschulsport empfahl. Nach der Bestätigung im Senat der Universität wurden am 1.4.1997 die organisatorische Trennung von Sportwissenschaft und Hochschulsport vollzogen und der Hochschulsport als unabhängige und selbstverwaltete Einheit der Universität institutionalisiert.  

Heute ist der Hochschulsport ein äußerst aktiver und wichtiger Bestandteil des Münsteraner Hochschullebens. Seine Angebote richten sich an die über 50.000 Studierenden und Angehörigen der vier kooperierenden Münsteraner Hochschulen. Seit der Trennung von Lehrerausbildung und Hochschulsport konnte sich dieser verstärkt auf den Ausbau des Breitensports und des Leistungssports konzentrieren: Die Anzahl der Sportarten verdoppelte sich nahezu auf über 100 Angebote, die Sporttouren wurden kontinuierlich ausgebaut und auch die Zahl der Sporttreibenden erreichte mit über 18.000 Teilnehmenden pro Woche neue Höchstzahlen.. Auch als Partnerhochschule des Spitzensports leistet die WWU ihren Beitrag zur erfolgreichen Verbindung von Studium und Spitzensport, zum einen in der Unterstützung studierender Spitzenathleten, zum anderen durch die Ausrichtung nationaler und internationaler Meisterschaften und Wettkämpfe wie den Deutschen Hochschulmeisterschaften und dem Basketball Nationen-Cup. Somit ist die Universität Münster eine Hochschule des Spitzensports einerseits und ein Zentrum des Breitensports andererseits.  

"Die organisatorische Eigenständigkeit gibt uns die Möglichkeit, das Sportangebot an aktuelle Trends und Bedürfnisse anzupassen, ohne lange Wege gehen zu müssen. Dies ist besonders im Bereich des Gesundheitssport wie Yoga, Pilates und Rückenschule oder bei Trendsportarten wie Ultimate Frisbee, Wakeboarden oder Fallschirmspringen deutlich zu sehen", verdeutlicht Wolfram Seidel, Leiter des Hochschulsports, die Vorteile der Zentralen Betriebseinheit. So können die letzten zehn Jahre rückblickend als Phase der Professionalisierung betrachtet werden: Die Umstellung der Kursanmeldung auf ein Online-System reduzierte die langen Schlangen zu Semesterbeginn, der Umsatz des Haushaltes vervierfachte sich und neben dem hauptamtlichen Personal kümmert sich eine wachsende Zahl studentischer Mitarbeiter um die Organisation von Sportkursen, Touren und Turnieren. Auch das neue Corporate Design weist auf die Zielsetzung des Hochschulsports hin, sich als professioneller Partner im Spitzen- und Breitensport zu etablieren. Dabei werden liebgewonnen Traditionen wie das Nikolausturnier nicht vernachlässigt, das in diesem Jahr in 44. Auflage wieder Teilnehmende aus ganz Europa anziehen wird. Insgesamt konnte der Hochschulsport Münster auch in den vergangenen zehn Jahren als Indikator für die Attraktivität eines Hochschulstandortes mit Bestnoten glänzen.  

Das vom Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) und der Wochenzeitung DIE ZEIT herausgegebene Hochschul-Ranking 2006 sieht den Hochschulsport Münster zum wiederholten Male in der Spitzengruppe aller untersuchten Hochschulen. Unter den größten deutschen Hochschulen mit über 40.000 Studierenden wie Hamburg, Berlin, München oder Köln ist der Hochschulsport Münster die Nummer Eins.Für die hervorragenden Leistungen verlieh der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (adh) der WWU Münster für ihr Engagement im Hochschulsport den Titel "Hochschule des Jahres 2006".  

"Eine solche Entwicklung ist nur mit Hilfe kooperierender Partner wie dem AStA-Sportreferat, den Sportwissenschaften, dem organisierten Sport und dem Sportamt der Stadt Münster sowie der Universität zu schaffen - wir freuen uns auf die nächsten 10 Jahre gemeinsamen Hochschulsports in Münster," so HSP-Leiter Wolfram Seidel zum Jubiläum.  

Hochschulsport Münster