Pressemitteilung upm

Vogelgucken für guten Zweck

Sieben münstersche Teams beim "Birdrace" am Start

Münster (upm), 03. Mai 2007

"Birdrace, das ist einen Tag lang Vogelgucken für einen guten Zweck!". Hermann Mattes, Professor am Institut für Landschaftsökologie der Universität Münster, bringt auf den Punkt, was am 5. Mai 2007 zum vierten Male bundesweit Vogelkundler in die Natur treibt. Prof. Mattes wird am Samstag mit seinen beiden Kollegen Cay Lienau und Norbert Hölzel sowie Kai Pagenkopf als Professorenmannschaft zusammen mit sechs anderen münsterschen Teams ins Rennen gehen und versuchen, im Stadtgebiet innerhalb von 24 Stunden so viele Vogelarten wie möglich zu hören oder zu sehen.  

Mit mindestens sieben Teams ist Münster eine der Birdrace-Hauptstädte - nur Herford stellt mehr Mannschaften! Veranstaltet wird dieses "Vogelrennen der anderen Art" vom Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA). Avifaunisten beschäftigen sich mit der Erfassung der Vogelwelt. Münster bietet dabei gute Voraussetzungen: "Die Vielfalt der Landschaft vom Laubwald der Davert bis zum Feuchtgebiet Rieselfelder versammelt eine große Anzahl von Vogelarten auf dem Stadtgebiet", so Teamkollege Hölzel, der als Neu-Münsteraner in diesem Jahr zum ersten Mal dabei ist.  

Dem Rennen wohnt echter Sportsgeist inne: "Wir wollen den Landesmeister-Titel wieder nach Münster holen", betont Silas Wolf, mit 17 Jahren jüngster Birdracer in Münster. Mindestens 120 Arten müssen auf der Beobachtungsliste stehen, will man erfolgreich sein. Entsprechend sportlich und aufgeweckt müssen die Teilnehmer sein:. Vögel sind bekanntlich Frühaufsteher, und die eine oder andere Eulenart lockt die Birdracer schon kurz nach Mitternacht aus ihren Betten. Silas Wolf: "Nach zwanzig Stunden zu Fuß und auf dem Rad weiß man am Abend, was man getan hat."  

Den bundesweiten Titel nach Münster zu holen, wird dabei wohl Wunschdenken bleiben. Hier sind die Mannschaften an der Küste klar im Vorteil. 159 verschiedene Arten kamen dem Siegerteam von 2006 vor die Optik. Deshalb gibt es 2007 erstmals eine Sonderwertung "Singvögel", die für zusätzliche Spannung sorgen wird. Denn die Chancen auf einen vorderen Platz sind bei den Singvögeln im Binnenland so hoch wie an der Küste.  

Das sportiv-naturkundliche Rennen will aber mehr: Es soll Spenden für das derzeit ehrgeizigste Projekt deutscher Vogelkundler einwerben, dem neuen deutschen Brutvogelatlas ADEBAR (Atlas deutscher Brutvogelarten). Mehrere Tausend Vogelkundler arbeiten ehrenamtlich daran, das Wissen um die Verbreitung und Häufigkeit unserer Brutvögel zu verbessern. Damit wird ein wesentlicher Beitrag für den Erhalt und den gezielten Schutz der heimischen Artenvielfalt getan.  

"Die Kosten für Auswertung und Druck des Werkes belaufen sich auf über eine Million Euro. Das Birdrace und die Münsteraner Wirtschaft leisten durch ihre Spenden eine wichtige Hilfe zur Finanzierung", berichtet Johannes Wahl aus dem Vorstand des DDA und selbst aktiver Vogelkartierer. So sind unter anderem die DEVK, die Druckerei Lohmann und Inter[Net]Litho mit von der Partie. Für jede festgestellte Vogelart spenden sie einen bestimmten Betrag. Prof. Hermann Mattes von der WWU: "Jetzt ist es an uns, damit dieses tolle Projekt die nötige Unterstützung erhält", denn die Höhe der Spenden wird davon abhängen, wie viele Arten Ende des Tages auf der Liste stehen werden.  

Weitere Informationen zum Birdrace, zum DDA und zu ADEBAR im Internet unter www.dda-web.de, natürlich auch die Ergebnisse des Wettbewerbs ab dem 6. Mai 2007.  

 

Dachverband Deutscher Avifaunisten