Münster (upm), 16. Mai 2007
Wie facettenreich Geisteswissenschaften sind, zeigt das Germanistische Institut der Universität Münster mit zwei Einzelveranstaltungen am Montag, 21. Mai 2007. Ab 16 Uhr spricht Prof. Dr. Gerhard Neumann im Hörsaal M1 des Instituts für Mathematik (Einsteinstraße 62) über "Kafkas Tiere". Eine Podiumsdiskussion unter Leitung von Prof. Dr. Honemann findet ab 19 Uhr im Hörsaal J12 im Germanistischen Institut (Johannisstraße 1-4) statt. Sie steht unter dem Motto "Germanistik und Schule im Gespräch".
Prof. Neumann geht in seinem Vortrag "Der Affe als Ethnologe. Kafkas Bericht über den Ursprung der Zivilisation und dessen kulturhistorischer Hintergrund" unter anderem auf Franz Kafkas "Ein Bericht für eine Akademie" und Edgar Allen Poes "The Murders in the Rue Morgue" ein. Der öffentliche Vortrag ist Teil einer Vorlesung am Germanistischen Institut. Bevor Prof. Neumann in den Ruhestand ging, war er am Institut für deutsche Philologie an der LMU München tätig. Zu seinen Forschungsgebieten gehörten das Verhältnis von Literatur und Wissen, Literaturwissenschaft als Kulturwissenschaft und literarische Konzepte der Moderne.
Den Übergang von der Schule an die Universität und umgekehrt thematisiert die Podiumsdiskussion unter Leitung von Prof. Honemann. Immer wieder wird der Vorwurf laut, die Schule bereite Abiturienten nur unzureichend auf das Studium vor. Unselbstständigkeit, mangelnde Grammatik- und Rechtschreibkenntnisse sind nur einige Kritikpunkte, die Dozenten an Universitäten vorbringen. Doch auch umgekehrt werfen Lehrer den Universitäten vor, angehende Referendare schlecht auf den Beruf vorzubereiten.