Pressemitteilung upm

NS-Geschichte der WWU wird aufgearbeitet

Rektorat beschließt Einrichtung einer Expertenkommission

Münster (upm), 06. Juni 2007

Thamer
Prof. Dr. Hans-Ulrich Thamer Foto: upm

Die Geschichte der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster ist, insbesondere was die Zeit des Nationalsozialismus angeht, noch nicht hinreichend aufgearbeitet. Das ist in den vergangenen Tagen bei der öffentlichen Debatte um die Rolle des münsterschen Mediziners Prof. Dr. Karl Wilhelm Jötten (1886 - 1958) deutlich geworden. Nachdem das Dekanat der Medizinischen Fakultät aufgrund der Medienberichte bereits entschieden hat, eine Kommission mit der Aufklärung des Falles Jötten zu beauftragen, ist das Rektorat der Universität in seiner Sitzung am 6. Juni 2007 zu dem Ergebnis gekommen, dass es unabhängig davon notwendig ist, die Geschichte der Universität Münster insgesamt zu durchleuchten.  

Das Rektorat unter dem Vorsitz von Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles hat deshalb die Einrichtung einer Expertenkommission zur Aufarbeitung der NS-Geschichte der WWU Münster beschlossen. Den Vorsitz soll der münstersche Historiker Prof. Dr. Hans-Ulrich Thamer übernehmen, der weit über die Grenzen Münsters hinaus als anerkannter Fachmann für Nationalsozialismus und europäischen Faschismus gilt und sich auch bereits mit der münsterschen Universitätsgeschichte befasst hat. Der Rektoratskommission sollen außerdem die Leiterin des Universitätsarchivs Münster, Dr. Sabine Happ, sowie Mitarbeiter des Stadtarchivs und des Staatsarchivs Münster angehören. Ferner werden die Fakultäten und Fachbereiche der Universität vom Rektorat gebeten, Ansprechpartner zu benennen, die in der Kommission mitarbeiten oder als Ansprechpartner für Kommissionsmitglieder zur Verfügung stehen.  

 

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