Organisieren das erste Forum zur sportlichen Ganztagsbetreuung: Dietmar Wiese, Prof. Dr. Michael Krüger, Prof. Dr. Nils Neuber, Dr. Klaus Balster und Beate Lehmann. Foto: WWU
Münster (upm), 12. Juni 2007
Sport ist nicht nur eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung, sondern bildet auch. Im Rahmen der Ganztagsbetreuung fördern Bewegungsangebote von A wie Abenteuer bis Z wie Zirkus an nordrhein-westfälischen Schulen mittlerweile über 115.000 Kinder. Bislang haben laut Dr. Klaus Balster, Sportjugend im LandesSportBund NRW, 80 Prozent der rund 3500 nordrhein-westfälischen Grundschulen Bewegungsangebote in ihr Ganztagsprogramm aufgenommen - Tendenz steigend.
"Die Chance besteht darin, dass Kinder Sportangebote wahrnehmen, die sie sonst nicht bekommen würden", erläutert Prof. Dr. Nils Neuber vom Institut für Sportwissenschaft der WWU Münster die Vorteile von Bewegungsangeboten in der schulischen Ganztagsbetreuung. Abseits von Notendruck könnten Kinder hier vieles ausprobieren. Doch die sportliche Abwechslung sei nicht die einzige positive Auswirkung: Durch gute Angebote lernten Kinder auch Verantwortung zu übernehmen und ein positives Selbstbild zu entwickeln.
Bei der Ausbildung von fachkundigen Übungsleitern spielt das Institut für Sportwissenschaft eine besondere Rolle: Mit rund 1800 Studierenden zählt es in NRW zu der größten Ausbildungsstätte für Sportlehrerinnen und -lehrer. "Davon profitieren wir in Münster", erklärt Dietmar Wiese, Geschäftsführer des Stadtsportbundes Münster. Von Judo über Wassersport bis hin zu Waldsportarten - bislang hätten alle Nachfragen seitens der Schulen mit qualifizierten Kräften besetzt werden können.
Geschulte Übungsleiter bilden die Basis für effektive Bewegungsangebote in der Ganztagsbetreuung. "Die Arbeit dort ist nicht immer einfach", betont Beate Lehmann, Referentin für Jugend, Bildung und Schule beim LandesSportBund. Übungsleiter müssten nicht nur die Bedürfnisse der Kinder berücksichtigen, sondern auch müde und schlechtgelaunte Kinder nach der Schule zur Bewegung animieren. Zu zwei Dritteln werden diese von qualifizierten Übungsleitern, etwa aus Universitäten und Vereinen, betreut. Das restliche Drittel verfügt über keine adäquate Ausbildung.
Auf einem landesweiten Forum am 8. September 2007 erhalten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Sportorganisationen nun Anregungen zur Gestaltung der Ganztags-Bewegungsangebote. Das Forum "Dreiklang Bewegung - Ganztag - Bildung" wird organisiert vom Institut für Sportwissenschaft der WWU Münster, dem LandesSportBund und der Koordinierungsstelle "Ganztag" des Sports im Stadtsportbund Münster. Neben Vorträgen zu Bewegungsangeboten als Bildung werden auch zahlreiche Workshops geboten.