Pressemitteilung upm

Schadstoffe in der Luft

Studierende messen keine Grenzwertüberschreitung

Münster (upm), 13. Juli 2007

Ozon, Stickoxide und Feinstaub in der Luft sorgen immer wieder für Schlagzeilen, weil sie in hohen Konzentrationen die Gesundheit gefährden. Studierende der Arbeitsgruppe Klimatologie am Institut für Landschaftsökologie der WWU haben die Schadstoffbelastung in Münster während eines Praktikums überprüft. Die positive Nachricht: Während des Untersuchungszeitraums im Mai wurden die vorgegebenen Grenzwerte am Ort der Messung, der viel befahrenen Steinfurter Straße, nicht überschritten.  

Der Weg zum Messergebnis ist lang. In einem vorbereitenden Seminar mussten die Studierenden zunächst den sicheren Umgang mit den Messgeräten erlernen, bevor sie mit den Messungen beginnen durften. Nach der Datenaufnahme ging die Arbeit weiter: Die Studierenden haben anhand ihrer Messwerte gelernt, Ergebnisse auszuwerten und zu interpretieren. Und weil Klimatologen durch die Diskussion über den Klimawandel besonders gefragte Experten sind, war auch der Dialog mit der Öffentlichkeit Teil des Projekts. "Auch der Umgang mit den Medien muss geübt werden", erläuterte Kursleiter Prof. Dr. Otto Klemm.  

Die Daten der Studierenden lieferten keinen Grund zur Beunruhigung: Die von der Europäischen Union festgelegten Schwellenwerte für Ozon-, Stickoxid- und Feinstaubkonzentrationen, bis zu denen eine Schädigung der Gesundheit ausgeschlossen werden kann, wurden nicht überschritten. Die Wissenschaft rund um das Problem Schadstoffbelastung beschäftigte die Studierenden jedoch besonders: Wo kommen die Schadstoffe her? Worin genau besteht die CO2-Problematik, und wie entsteht Ozon? Im Mittelpunkt standen dabei die chemischen und physikalischen Zusammenhänge. "Auf die Umweltproblematik brauchten die Studierenden nicht erst aufmerksam gemacht zu werden, dafür sind sie durch ihr Studium der Landschaftsökologie besonders sensibilisiert", so Prof. Klemm. Die Messungen der Ozonwerte zeigten: Die Mengen an Ozon in der Luft schwankten stark. Morgens waren sie besonders niedrig, weil Ozon in der Nacht abgebaut wird. Da Ozon in hohen Konzentrationen Symptome wie Schleimhautreizungen der Atemwege, Einschränkungen der Lungenfunktion und Kopfschmerzen auslösen kann, erinnern die Klimatologen an die allgemeine Empfehlung, Sport im Freien möglichst morgens zu treiben.  

Stickoxide entstehen bei Verbrennungsprozessen, vor allem auch in Kraftfahrzeugmotoren. Sie können gesundheitsschädlich sein, da sie zur Bildung von Ozon beitragen und ebenfalls die Schleimhäute der Atemwege angreifen können. Auch Feinstaubpartikel können in die Atemwege eindringen und dort erheblichen Schaden anrichten, bis hin zu Lungenkrebs. Neben natürlichen Quellen trägt der Straßenverkehr zu einem erheblichen Anteil am Feinstaubgehalt in der Luft bei. Den Zusammenhang mit dem Verkehrsaufkommen haben die Studierenden, die auch Verkehrszählungen durchgeführt haben, gesehen, erinnert sich Kursteilnehmerin Stefanie Szymanski: "Bei unseren Messungen waren die Durchschnittswerte an einem Werktag fast doppelt so hoch wie am Sonntag."  

Institut für Landschaftsökologie