Pressemitteilung upm

Ziel ist das Treppchen

Studenten der WWU bereiten sich auf Universiade vor

Münster (upm), 24. Juli 2007

Goelden
Hat das Treppchen im Visier: Sportschütze und WWU-Student Marcel Goelden bereitet sich auf die Universiade vor. Foto: Ritz

90 Prozent Luftfeuchtigkeit und Temperaturen jenseits der 30 Grad: Wer bei solchen Verhältnissen noch Sport treibt, muss verrückt oder Teilnehmer der Universiade im thailändischen Bangkok sein. Vier münstersche Studierende nehmen die Herausforderung an: Die Basketballer Fabian Böke, Max-Christoph Weber, Philip Zwiener und Sportschütze Marcel Goelden. Sie fahren vom 8. bis zum 18. August zur Studierenden-Weltmeisterschaft, um sich mit Athleten aus rund 150 Ländern zu messen. Die Leichtathletin Linda Stahl, die ebenfalls für die Universiade nominiert war, verzichtet auf einen Start im Speerwerfen und konzentriert sich auf die Weltmeisterschaft im japanischen Osaka vom 25. August bis 2. September.  

BWL-Student Marcel Goelden und Basketballer Philip Zwiener, Student der Evangelischen Theologie, bereiten sich in Münster momentan auf die Wettkämpfe unter erschwerten Bedingungen vor. Goelden tritt als Sportschütze in der Disziplin "Rapid Fire Pistol" an und hat die Olympischen Spiele 2008 in Peking schon fest im Visier. "Das Treppchen" nimmt sich der 27-Jährige für die Universiade vor. Alles, was nicht unter den zehn Besten liegt, wäre für ihn eine Enttäuschung. Genau vier Sekunden bleiben ihm im Wettkampf, um dieses Ziel zu erreichen. Fünf Plättchen schießt Goelden in einem Zug mit der Pistole ab, viel Zeit zum Überlegen hat er nicht. "Schießen lernt man nur durch schießen", erklärt er. Körperbeherrschung und ruhiger Puls sind ein Muss. Deshalb hält sich der Juniorenweltmeister von 2003 mit Joggen fit und übt auf dem Schießstand - mindestens 30 Stunden die Woche.  

Seiner studentischen Basketball-Nationalmannschaft hat Trainer Frank Menz ebenfalls einen harten Trainingsplan aufgebrummt: "Seit 9. Juni heißt es nur noch Basketball", sagt der 21-jährige Zwiener, der mit 2,03 Meter Körpergröße die meisten Mitmenschen außerhalb seiner Mannschaft überragt. Das Ziel steht fest: Mindestens auf Platz Fünf wollen sich die Jungs spielen. Deshalb trainiert das Team wochenweise überall in Deutschland. Zwischendurch bestreiten die Nachwuchssportler Turniere wie den Nationen-Cup Anfang Juli in Münster. Wenn die Spieler frei haben, wird weiter gesportelt: "Laufen, Krafttraining, Halle", zählt Zwiener auf. "Ein, zwei Tage regenerieren wir uns auch mal."  

Sportschütze Goelden hat trotz Leistungssport erfolgreich Wirtschaftwissenschaft studiert und das Diplom fast in der Tasche. Wenn Prüfungen und Wettkämpfe kollidieren, genießt der Leistungssportler an der WWU als Partnerhochschule des Spitzensports Sonderrechte: Er darf verpasste Klausuren auch ohne ärztliches Attest nachschreiben. "Anders ginge das gar nicht", betont der Sportschütze, der seine Liebe zum Schießen auf einem Pfarrfest im ostwestfälischen Warburg entdeckte.  

Dass Goelden in ein Land fährt, wo andere Urlaub machen, spielt für ihn keine Rolle. "Ich will dort meine Leistung bringen." Nachwuchs-Basketballer Zwiener hofft, in der thailändischen Metropole sein Können zeigen zu dürfen . "Dort sind Trainer erstklassiger Mannschaften." Und auch, wenn Sportschützen und Basketballer sonst nicht besonders viel gemein haben: Vor den klimatischen Verhältnissen in Bangkok graut es beiden.  

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