Pressemitteilung upm

1000 Speerwürfe jährlich

Münstersche Studentin für Weltmeisterschaft in Osaka nominiert

Münster (upm), 24. Juli 2007

Linda Stahl
Die Goldmedaille der Junioren-Europameisterschaft ist nicht genug: Speerwerferin Linda Stahl fährt im August zur Leichtathletik-WM nach Osaka. Foto: Ritz

Eigentlich sollte sie als Speerwerferin bei der Universiade im thailändischen Bangkok an den Start gehen. Dann überraschte Linda Stahl mit einem Siegeswurf von 62,17 Meter bei den U23-Europameisterschaften Mitte Juli. Jetzt hat der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) die münstersche Studentin für die diesjährige Weltmeisterschaft im japanischen Osaka nominiert. Auf ihre Teilnahme an der Universiade muss sie deshalb verzichten.  

"Eine Riesenehre", kommentiert die 21-Jährige die Entscheidung des DLV. Gemeinsam mit Teamkollegin Annika Suthe sorgte sie im ungarischen Debrecen bei den U23-Europameisterschaften für einen deutschen Doppelsieg. Noch im Frühjahr hatte sie sich einen Muskelfaserriss am rechten Unterarm zugezogen. "Da hab' ich gemerkt, wie schnell es vorbei sein kann", so Stahl. Ihr ursprüngliches Ziel im Visier, die Universiade im thailändischen Bangkok, trat sie dennoch bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften an und qualifizierte sich für die Studierenden-Weltmeisterschaft - mit schmerzendem Arm und ohne Training.  

Linda Stahl führt ein Leben zwischen Leichtathletikplatz und Universität: Morgens sitzt die Medizinstudentin mit ihren Kommilitonen im münsterschen Hörsaal und paukt Anatomie, Physiologie und Humanbiologie. Am Nachmittag trainiert sie zwei Stunden täglich auf dem Leichtathletikplatz in Leverkusen, bevor es wieder in die Studenten-WG nach Münster zurückgeht. Für sie die richtige Mischung: "Nachmittags bekomme ich Abstand vom Studium, abends vom Sport." Nur wenige der Mitstudierenden wissen, dass Linda Stahl Leistungssportlerin ist. Ihr Physikum will sie trotz Wettkämpfen in der Regelstudienzeit schaffen. Erleichternd wirken sich für sie die ermäßigten Studienbeiträge aus - statt 275 Euro zahlt Stahl wie alle Spitzensportler an der WWU Münster nur 137,50 Euro pro Semester.  

Am Speerwerfen faszinieren die gebürtige Blombergerin die Kombination aus Kraft, Schnelligkeit und Technik. Im Wettkampf laufen die Bewegungen in Sekundenschnelle ab. Darauf ist auch ihr Training abgestimmt: Bis zu 1000 Speerwürfe, hinzu kommen Lauf- und Wurftraining mit Medizinbällen. Bei der WM in Osaka will Stahl mindestens die Qualifikationsrunde schaffen: "Es wäre toll, wenn ich den Endkampf erreiche."  

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