Pressemitteilung upm

Neu an der WWU: Peter Wieacker übernimmt Leitung des Instituts für Humangenetik

Humangenetiker und Gynäkologe beschäftigt sich mit Reproduktionsmedizin

Münster (upm), 03. August 2007

Peter Wieacker
Leitet das Institut für Humangenetik: Prof. Dr. Peter Wieacker. Foto: ukm

Seit dem 1. Juli ist Prof. Dr. Peter Wieacker neuer Leiter des Instituts für Humangenetik des Universitätsklinikums Münster. Er löst Prof. Dr. Jürgen Horst ab, der emeriert wurde. Professor Wieacker hatte zuvor 13 Jahre das Institut für Humangenetik in Magdeburg geleitet. Seine Schwerpunktforschung hat der Deutsche mit Geburtsort Agadir natürlich mitgenommen.  

Er will mehr herausfinden über Störungen der Geschlechtsdifferenzierung, genetische Ursachen für ein zu frühes Eintreten der Wechseljahre sowie über Störungen der männlichen Fruchtbarkeit. Diese Themenauswahl kommt nicht zufällig: Seinen Facharzt legte Wieacker 1990 in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der Universitätsfrauenklinik in Freiburg ab. Er ist auch Facharzt für Humangenetik.  

Zur Humangenetik kam er nicht zufällig - einmal dabei, gefiel ihm die methodische Strenge dieser Fachdisziplin sowie die Tatsache, dass er mit der Humangenetik die ganze Bandbreite der Medizin abdecken kann. "Keine Fachdisziplin kommt ohne die Humangenetik aus", erzählt Wieacker und fügt ein Beispiel an. Entdeckt ein Frauenarzt bei einer Patientin Brustkrebs, hilft ihm genetisches Wissen, um das optimale Management für die Patientin und Angehörige zu finden. "Von manchen erblichen Brustkrebsarten wissen wir zum Beispiel, dass beide Brüste oder andere Organe betroffen sein können".  

Humangenetiker forschen über erblich bedingte Unterschiede bei Menschen. Und weil das Institut ein klinisches Institut ist, beschäftigt es sich vor allem mit erblich bedingten Krankheiten. Zu Wieacker kommen viele Eltern, die wissen wollen, was es mit der Behinderung ihres Kindes auf sich hat, und ob sie beispielsweise ein weiteres, gesundes Kind bekommen können. "Mein Ziel ist es", betont Wieacker, "die Menschen so zu beraten, dass sie Entscheidungen treffen, zu denen sie stehen - und sie nach der getroffenen Entscheidung weiter zu begleiten."  

Münster kannte der 51-jährige bisher nur von kurzen Aufenthalten. "Man sagt ja, Münster sei das Freiburg des Nordens, und dort habe ich lange Jahre gelebt. Ich lasse mich also überraschen." Die Bemerkungen von Kolleginnen und Kollegen, die ihn um die neue Stadt beneiden, nimmt er jedenfalls wohlwollend zur Kenntnis. Noch pendelt er jedes Wochenende nach Hause zu seiner Frau. Die dreieinhalb Stunden Fahrtzeit nimmt er gerne in Kauf: In Münster ist die Tumor- und die Reproduktionsmedizin sowie das Max-Planck-Institut vertreten - eine Bündelung, die Wieacker sehr schätzt und die, so sagt er, sehr selten sei. "Wenn ich noch ein Haus für die Familie gefunden habe, habe ich alles, was ich brauche."  

Institut für Humangenetik