Pressemitteilung upm

Studien zu sowjetischen Pädagogen

Prof. Dr. Isabella Rüttenauer im Alter von 97 Jahren gestorben

Münster (upm), 24. August 2007

Am 21. August 2007 ist Prof. Dr. Isabella Rüttenauer, emeritierte Lehrstuhlinhaberin für Allgemeine und Vergleichende Pädagogik an der Westfälischen Wilhelms-Universität, gestorben. Sie wäre am 15. September 98 Jahre alt geworden.  

Isabella Rüttenauer, die 1920 mit ihrer Familie aus St. Petersburg emigriert ist, studierte von 1929 bis 1935 in Berlin und Bonn Pädagogik, Philosophie, Germanistik und Theologie. Schon während des Studiums war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Slavischen Kommission der Preußischen Akademie der Wissenschaften tätig. 1958 kam sie als Assistentin an die damalige Pädagogische Akademie nach Münster. Zwei Jahre später wurde sie zur Dozentin ernannt. 1963 folgte die Berufung zur außerordentlichen Professorin und 1970 zur ordentlichen Professorin für Pädagogik an der Abteilung Münster der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe.  

Im Zuge des personellen Ausbaus der Pädagogischen Hochschule und der entsprechenden Ausdifferenzierung des Lehrerangebots hat Rüttenauer den Schwerpunkt Vergleichende Erziehungswissenschaft auf- und ausgebaut. In der Lehre hat sie stets darauf geachtet, dass die Studierenden lernen, Fragen von Bildung und Erziehung im internationalen Zusammenhang zu betrachten.  

In der Forschung galt ihr besonderes Interesse einerseits der Geschichte und Aktualität der russischen oder sowjetischen Pädagogik und zum anderen der Frage nach der Stellung und Bedeutung der vergleichenden Erziehungswissenschaft für die Lehrerbildung. Zu ihren wichtigsten und bis heute aktuellen Veröffentlichungen zählen die Studien zu russischen beziehungsweise sowjetischen Pädagogen, unter anderem zu Stanislaw Teofilowitsch Schazki und Anton Semjonowitsch Makarenko.  

Außerdem gehört sie zu den wenigen Wissenschaftlerinnen, denen eine Hochschulkarriere gelungen ist. Über einige Stationen ihrer Biographie geben das Buch und die Ausstellung von Levke Harders "Vom Ausschluss zum Abschluss" über Berliner Germanistinnen von 1900 bis 1945 Auskunft.