Pressemitteilung upm

Wie sprechen wir?

Symposium zur Produktion von Sprache

Münster (upm), 28. August 2007

Wie produzieren wir Sprache? Diese Frage soll der "4th International Workshop on Language Production" klären. Ihn organisiert vom 3. bis zum 5. September erstmalig das Psychologische Institut II der WWU Münster. Referenten aus verschiedenen EU-Staaten beleuchten Phänomene wie kognitive Vorgänge beim Planen und Sprechen von Sätzen, Gebärdensprache und Zweisprachigkeit aus psychologischer Sicht. Die Organisatoren erwarten rund 70 internationale Nachwuchswissenschaftler.  

"Wir betreiben Grundlagenforschung", erklärt Dr. Jens Bölte, der für das Symposium gemeinsam mit Prof. Dr. Pinie Zwitserlood verantwortlich ist. Mit Experimenten untersuchen die Psycholinguisten, wie menschliche Sprache funktioniert. Anwendungsbezüge fand die Psycholinguistik zunächst in der frühen Entwicklung von Spracherkennungsprogrammen. Heute kommen die Erkenntnisse in Form von Trainingsmethoden etwa Aphasikern zugute, deren Sprache durch Schlaganfälle oder Unfälle gestört ist.  

Als bekannte Vertreter des Forschungsbereichs sprechen auf der Tagung Judith Kroll und Carlo Semenza. Kroll, die an der Penn State University lehrt, forscht in den Bereichen Sprache und Erinnerung. In ihren Arbeiten untersucht sie, wie Menschen Fremdsprachen erlernen. Der italienische Psychologe Semenza erforscht Sprachprozesse bei Aphasikern. Auf dem Kongress zeigt er, wie Menschen mit dieser Sprachbehinderung zusammengesetzte Wörter verwenden.  

Psychologisches Institut II