Pressemitteilung upm

Die Angst vor der Angst

Patientenvortrag zu Panikattacken

Münster (upm), 03. September 2007

Das Herz fängt an zu rasen, die Beine zittern, die Welt scheint sich immer schneller zu drehen, die Situation vollkommen außer Kontrolle zu geraten. Rund 30 Prozent der deutschen Bevölkerung erleben in ihrem Leben mindestens einmal eine Panikattacke. Sie erleiden einen plötzlichen Anfall von Todesangst, verbunden mit einer Anzahl stark ausgeprägter körperlicher Symptome wie Herzrasen, Atemnot, Zittern und Schwindel. Treten die Attacken häufiger auf, kann sich daraus eine Panikstörung entwickeln, die in vielen Fällen über Jahre bestehen bleibt. Etwa ein bis zwei Prozent der Deutschen, vor allem Frauen, erkranken im Laufe ihres Lebens an dieser häufigen Angststörung. Durchschnittlich dauert es jedoch sieben Jahre, bis die richtige Diagnose gestellt wird. Im Rahmen einer vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Studie bietet der Fachbereich Psychologie der WWU Münster Beratung und Therapie für Menschen, die unter Panikattacken leiden, an.  

Oft scheint es keinen Auslöser für die Attacken zu geben, sondern sie treten wie aus heiterem Himmel auf. Wenn auch der Hausarzt keine Ursache findet, bleibt bei den Betroffenen häufig eine starke Verunsicherung zurück: Leide ich vielleicht doch an einer unerkannten, möglicherweise gefährlichen Krankheit? Aus Furcht vor weiteren Anfällen schränken viele Betroffene sich zunehmend ein und vermeiden es, sich an öffentlichen Plätzen, in Bussen, Supermärkten oder Kaufhäusern aufzuhalten, mit dem Auto zu fahren, allein zu bleiben oder den Fahrstuhl zu benutzen. Psychologen bezeichnen diese Angst vor Situationen, in denen eine Flucht schwierig sein könnte, als Agoraphobie.  

Betroffene und Interessierte haben am 24. September die Möglichkeit, sich näher über Panikattacken und das Störungsbild Panikstörung mit Agoraphobie zu informieren. Judith Franke und Swantje Koller vom Fachbereich Psychologie werden die Merkmale, Entstehung und psychotherapeutische Behandlung der Panikstörung vorstellen. Im Anschluss haben die Teilnehmer die Möglichkeit, eigene Fragen zu stellen. Dazu wird neben den Referentinnen auch PD Dr. Peter Zwanzger von der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Münster (UKM) zur Verfügung stehen. Die Veranstaltung findet von18 bis 20 Uhr im Raum 2040 in der Fliednerstr. 21 statt. Weitere Informationen sind unter www.panikinfo.de oder unter der Telefonnummer 0251/8334118 zu erhalten.  

Psychotherapie-Ambulanz