Pressemitteilung upm

Nano: Chance oder Risiko?

Abendveranstaltung zu Herausforderungen der Nanotechnologie

Münster (upm), 19. September 2007

Die Nanotechnologie eröffnet neue Möglichkeiten. Aber welche Risiken birgt sie? Darüber diskutieren 14 junge Wissenschafter aus ganz Europa während der Klausurwoche "Nanobiotechnologie und Nanomedizin: Ethische, rechtliche und soziale Aspekte" an der WWU Münster. Die Ergebnisse der Woche werden in einer öffentlichen Abendveranstaltung vorgestellt, die am 27. September um 19 Uhr von Wolf-Michael Catenhusen, Parlamentarischer Staatssekretär a. D., mit einem Festvortrag im Saal 1 der Bezirksregierung am münsterschen Domplatz 1-3 eröffnet wird. Der Eintritt ist frei.  

Die Klausurwoche vom 21. bis zum 28. September wird auf Antrag des "Centrums für Bioethik" der WWU vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Die Teilnehmer wollen nicht nur über den gegenwärtigen Stand der Wissenschaft und zukünftig zu erwartende Entwicklungen diskutieren, sondern auch über mögliche ethische und soziale Folgen der Anwendung nanobasierter Verfahren. Diese ethischen Fragen könnten zum Beispiel bei neuen Diagnose- und Therapiesystemen in der Medizin eine Rolle spielen oder neue rechtliche und politische Regelungsinstrumente erfordern. Die jungen Forscher, von denen rund die Hälfte aus dem europäischen Ausland kommt, werden darüber hinaus Gelegenheit zur intensiven Diskussion mit renommierten Wissenschaftlern haben.  

Im Bereich der Medizin knüpfen sich große Hoffnungen an die neue Technologie. Nanopartikel werden beispielsweise in der Krebstherapie erprobt, wo sie die gezielte Freisetzung von Wirkstoffen direkt am Ort des Tumors gewährleisten und so Nebenwirkungen vermindern helfen sollen. Wie viele andere neue wissenschaftliche Entwicklungen weckt die Nanobiotechnologie jedoch nicht nur große Erwartungen, sondern auch beträchtliche Befürchtungen.  

Sind unsere Rechts- und Kontrollsysteme hinreichend auf die neuen Herausforderungen vorbereitet? Lassen sich etwa mögliche Risiken, die durch Freisetzung von Nanopartikeln entstehen könnten, verlässlich ausschließen? Neben solchen eher praktischen und regulatorischen Problemen konfrontiert die Nanobiotechnologie uns möglicherweise auch mit weit grundsätzlicheren Frage: Könnte die Erprobung von Nano-Implantaten in menschlichen Gehirnen ein erster Schritt zur kognitiven "Verbesserung" des Menschen sein? Wie eine solche Entwicklung ethisch zu beurteilen wäre, erörtern die Nachwuchswissenschaftler in ihrer "Klausur".  

 

Centrum für Bioethik