Pressemitteilung upm

Kontrolliertes Risiko

Internationale Tagung über Fragen des Risikomanagements

Münster (upm), 18. September 2007

European Risk Conferenz
Prof. Dr. Peter Kajüter begrüßt die Teilnehmer der European Risk Conference in Münster Foto: WiWi

Spektakuläre Krisen und Insolvenzen namhafter Unternehmen haben viele Industrieländer dazu veranlasst, die Anforderungen an den Umgang mit Risiken im Rahmen der Unternehmensführung und -überwachung zu präzisieren oder zu verschärfen. Auch die Mitgliedstaaten der EU müssen bis 2008 neue Vorschriften zur Beschreibung interner Kontroll- und Risikomanagementsysteme in Bezug auf die Rechnungslegung im jeweiligen nationalen Recht verankern. Dies war Grund genug für mehr als 80 Wissenschaftler und Unternehmensvertreter aus 14 Ländern, sich an der Universität Münster zur "European Risk Conference" zu treffen und neueste Entwicklungen auf dem Gebiet des Risikomanagements zu diskutieren.  

Aus wissenschaftlicher Sicht würdigte Prof. Mike Power von der London School of Economics and Political Science die Praxis des Risikomanagements. "Die Standards haben dazu beigetragen, das Bewusstsein für Interne Kontroll- und Risikomanagementsysteme als Verantwortung der Unternehmensleitung zu stärken", so Power auf der Konferenz. Gleichzeitig sieht er aber auch die Gefahr einer "Implementierungslücke". Fraglich sei zum Beispiel, ob Risikoportfolios lediglich als Grundlage für die Prüfung von Risikomanagementsystemen dienten oder ob sie von den Unternehmen auch aktiv zur Risikosteuerung herangezogen würden.  

Uwe Vordermark, bei Henkel verantwortlich für die Koordination des Risikomanagements, gab einen Einblick in die praktische Umsetzung von Risikomanagementsystemen. Dabei wies er auf den Bedarf an praktikablen Methoden zur Zusammenführung der vielen Einzelrisiken im Konzern hin. Mit Hilfe solcher Verfahren könnten Risikomanagementsysteme über Dokumentationsaufgaben hinaus auch stärker als Controllinginstrument genutzt werden.  

Die "European Risk Conference" wurde vom Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung an der Universität Münster ausgerichtet. "Nicht nur der fachliche Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis, auch das Rahmenprogramm in Münster hat den Teilnehmern sehr gut gefallen", berichtet Prof. Dr. Peter Kajüter, Initiator der Konferenz. Mit finanzieller Unterstützung der EU werden in den kommenden Jahren weitere Tagungen bei Kooperationspartnern des Lehrstuhls in Mailand, London und Nottingham stattfinden.  

 

European Risk Conference