Pressemitteilung upm

Kenner der antiken Kunst

Prof. Dr. Werner Fuchs wird 80 Jahre alt

Münster (upm), 25. September 2007

Prof. Dr. Werner Fuchs, ehemaliger Direktor des Archäologischen Seminars und Museums der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und einer der maßgeblichen Kenner der antiken Kunst Griechenlands, wird am 27. September 80 Jahre alt.  

Geboren 1927 in Zwickau, studierte Werner Fuchs in Leipzig und Tübingen. 1953 wurde er mit einer Arbeit über "Die Vorbilder der neuattischen Reliefs" promoviert. Nach der Teilnahme an Ausgrabungen in Olympia übernahm er 1957 eine Assistentenstelle am Archäologischen Institut der Universität Tübingen und ging anschließend als Referent an die Deutschen Archäologischen Institute in Rom und Aachen. 1963 habilitierte er sich mit einer Arbeit über das Leonidaion in Olympia und das Reiterrelief Albani. Weitere Stationen seiner akademischen Laufbahn waren Gastprofessuren an amerikanischen Universitäten. 1969 wurde er zum außerplanmäßigen Professor für Archäologie in Tübingen ernannt. Von 1972 bis 1992 war Prof. Fuchs Lehrstuhlinhaber für Klassische Archäologie und Direktor des Archäologischen Seminars und Museums der Universität Münster.  

Innerhalb seiner zwanzigjährigen Forschungs- und Lehrtätigkeit in Münster und darüber hinaus bis heute lag und liegt das Schwergewicht seines wissenschaftlichen Interesses auf dem Gebiet der griechischen Plastik, deren Erforschung er nicht nur durch zahlreiche Einzelstudien förderte, sondern als früherer Mitherausgeber des Handbuchs "Die griechische Plastik" im Rahmen des Handbuches der Archäologie auch zusammenfassend darstellte. 1978 erfolgte die Gründung der Zeitschrift "BOREAS. Münstersche Beiträge zur Archäologie", die sich mit bislang 27 Bänden unter den Fachpublikationen fest etabliert hat. Dem langjährigen Bemühen von Prof. Fuchs ist auch der Erwerb der Antikensammlung Peek zu verdanken, die das Archäologische Museum der Universität Münster um herausragende Objekte vor allem der frühgriechischen Kunst bereichert hat.  

Zahlreiche Einladungen zu wissenschaftlichen Arbeitsaufenthalten und Tagungen im In- und Ausland bezeugen die internationale Anerkennung von Prof. Fuchs. Für zwei Jahre hatte er von Münster aus den Vorsitz im Deutschen Archäologenverband inne. Über Fachkreise hinaus bekannt wurde er durch Vorträge und Führungen und durch seine umfangreiche Monographie über "Die Skulptur der Griechen", die 1993 in vierter Auflage und bereits 1982 auch in einer italienischen Übersetzung erschienen ist. 1989 wurde Prof. Fuchs in das Patron's Committee des Center for Hellenic Studies im King's College London gewählt.  

Nach seiner Emeritierung an der Westfälischen Wilhelms-Universität zum Beginn des Wintersemesters 1992/93 war er für einen einjährigen Forschungsaufenthalt "Visiting Fellow" am All Souls College im englischen Oxford. Später wurde er "Honorary Member of the Hellenic Society" in London. Prof. Fuchs lebt und wirkt heute in Oxford.  

 

Archäologisches Museum der Universität