Pressemitteilung upm

Man spricht englisch

Anglistentag 2007 tagt noch bis Mittwoch in Münster

Münster (upm), 25. September 2007

Anglistentag 2007
Standortbestimmung der Anglisten in Münster: Organisator Prof. Dr. Klaus Stierstorfer, WWU Münster, und Vorsitzende des Anglistenverbands Prof. Dr. Silvia Mergenthal, Universität Konstanz. Foto: jri

Den einen zieht es an die Börse, der andere trimmt als interkultureller Berater Manager für das Geschäftsessen in London: Anglisten sind vielseitig einsetzbar, da ist sich Prof. Dr. Klaus Stierstorfer vom Englischen Seminar der WWU Münster sicher. Das Fach vermittele Schlüsselqualifikationen. In Diskussionen und Vorträgen bestimmen die Wissenschaftler noch bis Mittwoch, 26. September 2007, auf dem Anglistentag in Münster ihren Standort.  

"Englisch hat eine wichtige kommunikative Funktion", erklärt Prof. Dr. Rüdiger Ahrens von der Universität Würzburg, Öffentlichkeitsreferent des Anglistenverbands. Als Lingua Franca werde sie nahezu überall auf der Welt verstanden und gesprochen. Die Folge: Es gebe nicht nur das eine richtige Englisch, sondern durch Kontakte mit anderen Sprachen Varianten - so genannte "Englishes". Diese einzuordnen und zu untersuchen, stelle Anglisten vor neue Herausforderungen.  

Die Wissenschaftler sehen sich nicht nur als Experten in Sachen Shakespeare und englischer Aussprache, betont Prof. Dr. Silvia Mergenthal, Vorsitzende des Deutschen Anglistenverbands und Hochschullehrerin an der Universität Konstanz. "Wir haben Kompetenzen, die man abrufen kann." Ob die Trauer um Lady Di oder die Bombenanschläge in der Londoner U-Bahn im Juli 2005: Wissenschaftler, die sich mit Land und Leuten in anglophonen Ländern beschäftigen, könnten bestimmte Prozesse besser einordnen und Laien verständlich machen. Das geschehe etwa durch die intensive Beschäftigung mit englischsprachigen Filmen und Literatur, die kulturelle Eigenarten widerspiegeln.  

Dabei solle das Wissen breit gehalten werden. "Je stromlinienförmiger wir auf bestimmte Berufe vorbereiten, desto schlechter bereiten wir vor", meint Prof. Stierstorfer, der den Anglistentag in Münster organisiert hat. Wichtig sei es, ein universelles Studium zu bieten, das nicht nur aus eingepauktem Wissen bestehe, sondern auch Raum für kritische Fragen ließe. Die Vielseitigkeit zieht: Rund 65.000 junge Menschen studieren Anglistik an deutschen Universitäten. Das Englische Seminar der WWU Münster liegt mit 3000 Studierenden deutschlandweit nach der Universität Köln zahlenmäßig auf dem zweiten Platz. Vom Anglistentag, zu dem rund ein Drittel der 600 Verbandsmitglieder gekommen ist, sollen auch sie profitieren: Spannende Vorträge inspirierten zu neuen Lehrveranstaltungen, so Prof. Mergenthal.  

Anglistentag 2007