Pressemitteilung upm

Prügel für Bacchus

Tagung zum Mythos im Alltag

Münster (upm), 08. Oktober 2007

Wenn Bacchus, der Gott des Weins und der Freude, plötzlich verprügelt wird, dann hat sich ein Satiriker des mythologischen Stoffes angenommen: Wie Mythen durch Satiren in den Alltag übertragen werden, diskutieren vom 11. bis 13. Oktober 2007 Klassische Philologen, Mittellateiner und Germanisten auf der Tagung "Mythos im Alltag - Alltag im Mythos. Die Banalität des Alltags in Satire und Epigramm". Der preisgekrönte Satiriker Durs Grünbein eröffnet sie am Donnerstag, 11. Oktober 2007, mit einem Vortrag zum Thema "Bruder Juvenal. Satire als andauernde Gegenwart". Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr in der Aula des Schlosses, Schlossplatz 2. Der Eintritt ist frei.  

Im Werk des zuletzt mit dem Berliner Literaturpreis 2006 ausgezeichneten Autors zeigt sich seine intensive Beschäftigung mit antiken Dichtern. Durs Grünbein bezieht sich in seinen Essays und Gedichten immer wieder auf die römische Satire. Der Eröffnungsvortrag des zeitgenössischen Dichters bildet den Auftakt für die wissenschaftliche Tagung, die das Institut für Klassische Philologie an der WWU Münster organisiert.  

Im Zentrum des internationalen Kongresses steht das Spannungsverhältnis zwischen Mythos und dem Alltag zugewandten Gattungen wie Satire und Epigramm. Was geschieht etwa, wenn der bekannte Held eines Mythos in einen ungewohnten und banalen Kontext versetzt wird? Durch sein wiederholtes Vorkommen in erhabenen Gattungsformen wie Tragödie oder Epos fordert er Satiriker heraus, Mythen aufzugreifen und sie auf den "kleinen Mann" und seinen banalen Alltag zu beziehen. Die Tagung nimmt neben Schriftstellern der Klassischen Antike auch Dichter des Mittelalters und der Neuzeit in den Blick. Im Mittelpunkt der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Veranstaltung steht die Frage, wie Satiriker mit mythologischen Stoffen umgehen und warum sie sie für ihre Texte aufgreifen.  

 

 

 

Institut für Klassische Philologie