WWU-Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles bei der Gründung des Zentrums für europäische Bildung in Zagreb. Foto: Uni Zagreb
Münster (upm), 27. September 2007
In der kroatischen Hauptstadt Zagreb ist am Dienstag, 25. September 2007, ein "Zentrum für europäische Bildung" feierlich eröffnet worden. Träger der internationalen und interdisziplinären Einrichtung ist neben der Universität Zagreb die Universität Münster, die bei der Eröffnung durch ihre Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles vertreten wurde.
Die deutsche Bundesministerin für Bildung und Forschung Dr. Annette Schavan hob in Zagreb die besondere Bedeutung des Zentrums für die gesamte europäische Bildungslandschaft hervor: "Das neue Zentrum für europäische Bildung wird einen wichtigen Beitrag dazu leisten, das europäische Bewusstsein weiter zu schärfen und Geist und Seele Europas deutlicher zu formulieren". Für den kroatischen Ministerpräsidenten Ivo Sanader ist das Zentrum die "Frucht einer traditionsreichen deutsch-kroatischen Zusammenarbeit, besonders auf dem Gebiet der Bildung und Wissenschaft".
Das von Prof. Dr. Marianne Krüger-Potratz von der Universität Münster und Prof. Dr. Siegfried Gehrmann von der Universität Zagreb gemeinsam entwickelte Konzept sieht international ausgerichtete Studien- und Fortbildungsangebote für Führungs- und Nachwuchskräfte in den Bereichen europäische Bildung, Bildungsmanagement und Bildungsberatung vor. Das erste Studienangebot des Zentrums ist ein internationaler einjähriger Masterstudiengang "Management und Beratung für europäische Bildung".
Für die münstersche Erziehungswissenschaftlerin Prof. Krüger-Potratz ist das neue Zentrum ein Ort, "an dem konzentriert Fragen der Bildungsreform und einer europäischen Dimensionierung von Bildung bearbeitet werden können". Ihr Fachkollege Prof. Dr. Siegfried Gehrmann von der Universität Zagreb ist optimistisch, "dass sich die Einrichtung innerhalb von sechs Jahren zu einem Exzellenzzentrum für alle Fragen der europäischen Bildung und Ausbildung entwickeln wird".
Insbesondere in Südosteuropa bestehe eine große Nachfrage nach transnationaler Zusammenarbeit in Forschung und Lehre. Ziele des Zentrums sind die Weiterbildung von international ausgerichteten Bildungsberatern, die europaorientierte Reformen in den nationalen Bildungssystemen anregen und steuern können, die Förderung der Netzwerkbildung im Bildungswesen und die Förderung von Mehrsprachigkeit im Bildungsbereich sowie von Deutsch als traditionell starker Wissenschaftssprache in Südosteuropa.
Beteiligt am gemeinsamen Projekt der Universitäten Münster und Zagreb sind weitere zehn Hochschulen und Universitäten aus Ankara (Türkei), Cluj Napoca (Rumänien), Hagen (Deutschland), Klagenfurt (Österreich), Ljubljana (Slowenien), Novi Sad (Serbien), Sarajevo (Bosnien-Herzegowina), Skopje (Mazedonien), Tilburg (Niederlande) und Zadar (Kroatien).