Verfolgten aufmerksam die Experimente von Prof. Barke: rund 1000 Junior-Studierende bei der Kinder-Uni Münster Foto: Peter Sauer
Münster (upm), 19. Oktober 2007
"Uiiiiiiih" und "Boah" schallte es gleich aus mehreren hundert Kehlen. Denn Prof. Dr. Hans-Dieter Barke vom Fachbereich Chemie begeisterte die rund 1000 Junior-Studierenden heute (19. Oktober 2007) bei der Kinder-Uni Münster im Hörsaalgebäude mit lautstarken, feurigen und farbintensiven Experimenten.
Der 61-Jährige demonstrierte mit seinen beiden munteren Assistenten Cosima Schwöppe und Tobias Dörfler, dass es in der Chemie stets auf die richtige Mischung ankommt. Für sich genommen sind viele Bestandteile des täglichen Lebens harmlos. In Kombination mit Luft oder Wasser können sie jedoch schnell für Explosionen und Verpuffungen sorgen. Die neunjährige Maren Varelmann war mit ihrem Cousin Jonas Wullkotte extra aus Rheine angereist. Vor allem die Mischungen aus Gold, Sand und Wasser sowie die Explosion eines Staub-Luft-Gemisches durch Bärlappsporen begeisterte die beiden. Jonas schließt nicht aus, später mal Chemie zu studieren: "Ist spannender hier als in der Schule." Banknachbarin Linda Thiele aus Emsdetten schaute immer wieder gebannt zur Bühne und schüttelte den Kopf. Brannte da doch ein 200-Euro-Geldschein munter vor sich hin und blieb trotzdem heil. Möglich machte dies eine 50-prozentige Alkohollösung. Prof. Barke versicherte: "Das halten die Euro-Scheine aus. Bei 100-prozentiger Lösung jedoch nicht."
Anhand eines kleinen Trichters demonstrierte der Chemiker später, wie gefährlich Mehl in Kombination mit Luft werden kann. Immer wieder verdutzte Augen auch bei den Eltern, die im Foyer die Vorlesung an den Bildschirmen verfolgten. Nicht nur Jonas und Linda waren verblüfft, als ein kleiner Schluck Spülmittel in Kombination mit Wasser und Kalium für eine riesige Schaumwolke sorgte, die gut als "Elefanten-Zahncreme" ausreichen würde. Obwohl der Chemieprofessor gerade noch die Folgen einer Meniskus-Operation vom vergangenen Mittwoch auskurierte und den gesamten Vortrag auf Krücken abhielt, gelang Barke eine stets prickelnde Vorlesung. Vor allem als er am Schluss Gemische präsentierte, taghelle Lichtblitze in den verdunkelten Hörsaal zauberte oder für laute Knalleffekte sorgte, riefen alle Kinder wie bei einem Pop-Konzert: "Zugabe, Zugabe."
Bei der nächsten Kinder-Uni der WWU am 16. November referiert Prof. Dr. Moritz Baßler vom Fachbereich Germanistik über "Harry Potter, Pippi Langstrumpf & Co.: Wie kommt die Spannung in das Buch?". Beginn ist wie üblich um 16.15. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen sind unter www.kinderuni-muenster.de zu finden.