Münster (upm), 30. Oktober 2007
Prof. Dr. Ludwig Siep, Geschäftsführender Direktor des Philosophischen Seminars der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, wird am 2. November 65 Jahre alt. Seine Arbeitsgebiete sind die Philosophie des Deutschen Idealismus, die Geschichte der praktischen Philosophie (Ethik, Politische Philosophie und Sozialphilosophie) sowie Allgemeine und Angewandte Ethik (vor allem Bioethik und Medizinethik).
Ludwig Siep wurde 1942 in Solingen geboren und hat in Köln und Freiburg studiert. 1969 wurde er mit einer auch ins Japanische übersetzten Dissertation über Hegels Fichtekritik an der Universität Freiburg promoviert. Dort hat er sich auch mit der Schrift "Anerkennung als Prinzip der praktischen Philosophie - Untersuchungen zu Hegels Jenaer Philosophie des Geistes" 1976 habilitiert. Von 1979 bis 1986 war er Professor der Philosophie an der Universität Duisburg. Seit 1986 ist er Professor der Philosophie und Direktor des Philosophischen Seminars der Universität Münster. Einen Ruf an die Universität Bonn lehnte er 1998 ab. Er hat diverse nationale und internationale Gastprofessuren wahrgenommen und war im Frühjahr dieses Jahres Fellow der Bogliasco Foundation in Genua.
Daß Ludwig Siep unter seinen Kollegen höchste Anerkennung genießt, wird auch durch seine Mitgliedschaft in zahlreichen Gesellschaften und Kommissionen dokumentiert. So ist er Mitglied der Nordrhein Westfälischen Akademie der Wissenschaften und korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Einer breiteren Öffentlichkeit ist er vor allem durch seine langjährigen und vielfältigen Aktivitäten in öffentlichen Ethik-Beratungsgremien bekannt. Zum Beispiel war er Mitglied des Ethik-Beirats des Bundesgesundheitsministeriums (1999-2002) und der Zentralen Ethik-Kommission der Bundesärztekammer (1995-2004). Seit 2002 ist er Vorsitzender der Zentralen Ethik-Kommission für Stammzellenforschung.
In der Forschung hat Prof. Siep ein umfangreiches, international anerkanntes Werk an Büchern, Aufsätzen und Abhandlungen vorzuweisen. Von den neueren Monographien hervorzuheben sind: "Der Weg der Phänomenologie des Geistes - Ein einführender Kommentar zu Hegels 'Differenzschrift' und 'Phänomenologie des Geistes'" (Suhrkamp 2000, 2. Aufl. 2001) und "Konkrete Ethik - Grundlagen der Natur- und Kulturethik" (Suhrkamp 2004). Zurzeit arbeitet er an einem Kommentar zu John Lockes "Zweiter Abhandlung über die Regierung", der Ende dieses Jahres im Suhrkamp-Verlag erscheinen soll.
Neben dieser Forschungstätigkeit war und ist Siep in vielen wissenschaftlichen Netzwerken integriert. Außer diversen DFG-Projekten sind vor allem die Mitgliedschaften im SFB 496 "Symbolische Kommunikation und sozialer Wertewandel" und im "European Network of Excellence Nano2life, Ethics Board" anzuführen. Außerdem ist er Mitglied des kürzlich bewilligten Exzellenzclusters "Religion und Politik" an der Universität Münster.
In seiner über zwanzigjährigen engagierten Lehrtätigkeit an der Universität Münster hat Prof. Dr. Ludwig Siep eine Vielzahl von Promotionen und Habilitationen betreut. Von seinem Erfolg als akademischer Lehrer zeugt, daß eine große Zahl seiner Schüler eine akademische Karriere vorzuweisen haben.